• Weltweit wird Desinfektionsmittel knapp.
  • Foto: picture alliance/Christin Klose

Coronavirus: Desinfektionsmittel: Es gibt gute Nachrichten für Apotheker

Leipzig –

Hände waschen reicht – auch und gerade in Zeiten des neuartigen Coronavirus und der Krankheit Covid-19. „Wir reden bei dem neuen Coronavirus über Viren, die ganz leicht durch gründliches Händewaschen abgerieben werden können“, sagt Prof. Iris Chaberny, Direktorin des Instituts für Hygiene am Universitätsklinikum Leipzig. „Insofern ist es für die allermeisten Menschen unnötig, sich mit Desinfektionsmittel einzudecken.“

Ernsthaft Kranke brauchen dringend Desinfektionsmittel

Tatsächlich kann es sogar gefährlich sein, wenn Desinfektionsmittel knapp wird. Zwar nicht immer für die Käufer selbst, aber für ernsthaft Kranke: „Desinfektionsmittel wird anderswo dringend gebraucht – medizinisches Personal braucht das, nicht unbedingt wegen des Coronavirus, sondern zum Kampf gegen andere Erreger und weil es im Klinikalltag schnell gehen muss“, so Chaberny. Da sei zum gründlichen Händewaschen eben nicht immer Zeit.

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Zudem gibt es schützenswerte Privatpersonen, die Desinfektionsmittel zu Hause einsetzen müssen – nach einer Chemotherapie zum Beispiel. „Da wäre es wirklich fatal, wenn es kein Desinfektionsmittel mehr gäbe.“

Selbst mischen ist gefährlich

Auch im Internet kursierende Anleitungen für selbst gemischtes Desinfektionsmittel sieht die Expertin kritisch. Zum einen, weil das Desinfizieren damit an sich überflüssig ist – und vielleicht sogar unvorsichtig macht, wenn es zum Verzicht auf das Händewaschen verleitet. Zum anderen kann es sogar gefährlich sein. Etwa dann, wenn in der Selbstmacher-Mischung rückfettende Substanzen fehlen: „Dann trocknen die Hände aus, werden rissig und damit sogar anfälliger für Krankheitserreger.“

Ausnahmeregelung für Apotheken

Derweil sollen Apotheken leichter Desinfektionsmittel direkt vor Ort herstellen können. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte nach Beratungen mit seinen Länderkollegen am Mittwoch in Berlin, dafür sei eine Ausnahmeregelung mit dem Bundesumweltministerium beschlossen worden.

Diese ermögliche es Apotheken, Mittel zur Händedesinfektion für den privaten Gebrauch mit Industriealkohol herzustellen. Denn das Virus sei „alkoholsensibel“, erläuterte Spahn. (dpa)

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