• Moritz Müller konnte Thomas Schwarz von Köbesmobil ein Fahrzeug übergeben. Damit werden nun kostenlos Krankenhäuser mit Getränken beliefert.
  • Foto: Peter Rakoczy

Hilfe in Corona-Krise: Eishockey-Star Müller feiert erste Erfolge mit seiner Plattform

Köln –

Vor wenigen Tagen hatte Eishockey-Profi Moritz Müller (33, Kölner Haie) eine Idee, um in Corona-Zeiten etwas Gutes zu tun.

Der Nationalspieler und Silbermedaillengewinner der Olympischen Winterspiele 2018 gründete die Plattform „Localoos.de“, auf der sich in Deutschland jedes Unternehmen präsentieren kann.

Was steckt genua dahinter? Müller erklärt: „Ich habe mich gefragt: Was kann man in der Coronakrise tun, um Unternehmen im eigenen Viertel zu helfen. Innerhalb von  fünf Tagen ist dann unsere Plattform entstanden, auch dank der Hilfe der Programmierer Patrick, Jonas, Max, Fabienne und Leon, die die Nächte durchgearbeitet haben ohne Bezahlung.“

Auf Localoos können sich nun seit gut einer Woche Firmen präsentieren. Egal ob Café, Spielzeugladen oder Handwerker.

Der Service wird bundesweit angeboten. Müller erklärt: „Wenn ein Nutzer sehen will, was in seiner Stadt los ist, kann er auf unserer Plattform das Angebot der heimischen Unternehmen sehen und dort über die Seite des Anbieters einkaufen. Es muss also nicht das Plastiklaufrad aus Asien sein, es kann auch das Holzrad eines Handwerkers aus Köln sein. Oder nicht die Butter aus Belgien sondern aus dem Bergischen Land.“

Localoos läuft gut an: Erste Erfolge für Moritz Müller

Müller berichtet nun nach wenigen Tagen von den ersten Erfolgen seiner Plattform: „Wir haben von Toyota sechs Lieferwagen zur Verfügung gestellt bekommen. Die geben wir nun kleinen Unternehmen, damit diese einen Lieferservice anbieten können. Gemeldet haben sich aber auch Händler, die einfach nur helfen wollen. Werner Schwarz kann sein mobiles Brauhaus in Köln, das „Köbesmobil“, derzeit nicht betreiben, er hat sich mit seinem Freund Thomas Schwarz zusammengetan. Mit dem Wagen von uns beliefern sie jetzt kostenlos Krankenhäuser in Köln mit Getränken.“

So berichteten wir vor einer Woche über die Plattform:

Interview mit Moritz Müller über seine Plattform Localoos.de:

Wie kommt die Idee  an?

Es läuft richtig gut an. Ich denke, wir werden in der ersten Woche einige tausend Firmen auf der Plattform haben. Die Kölner Haie helfen mit, der 1. FC Köln ist auch dabei. Sie  schreiben ihre Sponsoren an, die dann hoffentlich alle mitmachen.

Moritz Müller über Localoos: Jetzt helfen wir Sportler mal den Sponsoren

Viele dürften diese Chance dankbar annehmen…

Ich hoffe, und wir haben ein gutes Gefühl dabei, denn als Sportler können wir jetzt mal den Sponsoren helfen. Normalerweise sind wir ja auf die finanzielle Hilfe von Unternehmen angewiesen, damit wir unseren Sport ausüben können. Jetzt sorgen wir für Öffentlichkeit und mobilisieren die Menschen, beim Händler um die Ecke einzukaufen. Denn ich habe Angst, dass nach der Krise nur noch große Ketten da sind und alle lokalen Händler die Krise nicht überstanden haben.

Moritz Müller

Eishockey-Nationalspieler Moritz Müller von den Kölner Haien hat die Plattform Localoos gegründet, um lokalen Unternehmen in der Corona-Krise zu helfen.

Foto:

Herbert Bucco

Sind andere Sportler dabei?

Ja, vom 1. FC Köln zum Beispiel Simon Terodde und Christian Clemens. Wir werden Trikots oder Eishockeyschläger auf der Plattform verlosen. Wer lokal eingekauft hat, nimmt automatisch teil.

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Wie kommen Sie persönlich bisher klar mit der Situation?

Ich nehme auch ein paar positive Aspekte wahr, sehe viele Väter, die plötzlich Zeit für eine Inlinerrunde mit ihren Kindern haben. Ich hoffe, dass sich die Umwelt etwas erholt. Aber natürlich hoffe ich auch, dass bald wieder etwas Normalität einkehrt, damit wir ab September wieder Eishockey spielen können. Und ich wünsche mir, dass alle Vereine, Unternehmen und Menschen gut aus der Krise kommen.

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