Trainer-Duell: Hecking sprang für Keller schon in die Bresche
Mit dem 1. FC Nürnberg kommt am Donnerstag auch Jens Keller in den Volkspark. Der 49-Jährige ist seit Mitte November Coach der Franken. HSV-Trainer Dieter Hecking kennt Keller gut. Vor gut fünf Jahren ist er für seinen Kollegen sogar schon mal in die Bresche gesprungen.
2014 war Jens Keller als Trainer von Schalke 04 entlassen worden. Insgesamt 76 Spiele war er als Coach der Knappen im Amt. Er führte das Team zweimal in die Champions League. In die Saison 2014/2015 erwischte er dann allerdings nur einen mittelmäßigen Start und holte aus den ersten sieben Spielen lediglich acht Punkte. Den Verantwortlichen auf Schalke war das zu wenig, Keller wurde entlassen.
Nicht nur Hecking (damals Trainer in Wolfsburg) zeigte sich überrascht. In einem Interview mit bundesliga.de erklärte er. „Als Trainer bekommst du heute kaum noch Ruhe. Zwei verlorene Spiele, und sofort wird alles hinterfragt. Wenn ein Kollege, der unter dem Strich erfolgreich gearbeitet und zweimal in Folge die Champions League erreicht hat, nach sieben Spieltagen bereits hinterfragt wird, ist das sehr bitter.“
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Das sagte Dieter Hecking über das Aus von Jens Keller
Die MOPO sprach Hecking auf den Fall von damals an. Gibt es eine besondere Beziehung zwischen Keller und dem HSV-Trainer? Nein, das wäre übertrieben. „Ich hatte in dem Moment einfach empfunden, dass er dort sehr gute Arbeit abgeliefert hat. Und ich halte es immer für überraschend, wenn ein Trainer, der gute Arbeit leistet, seinen Job verliert“, sagt Hecking, der grundsätzlich glaubt, dass der 1. FC Nürnberg eine gute Wahl mit Keller getroffen hat. „Ich glaube, dass Jens Keller absolut weiß, wie Fußball geht und Nürnberg guttun wird mit seiner ganzen Art.“
Jens Keller führt im direkten Vergleich mit Dieter Hecking
Für Hecking und Keller ist es am Donnerstag (20.30 Uhr/Liveticker bei mopo.de) im Volkspark übrigens das erste direkte Trainer-Duell in der 2. Bundesliga. Bislang haben sich beide als Gegner nur in der Bundesliga getroffen. Keller liegt im direkten Vergleich knapp vorn. Von drei Spielen mit Schalke gegen Wolfsburg hat er zwei gewonnen und eins verloren.