Saisonstart der Formel 1: Armer Vettel! Ferrari hat es schon wieder verbockt
Das erste Geisterrennen der Formel-1-Geschichte steht an und Ferrari schockt seine Fans vor dem WM-Start in Österreich (Sonntag, 15.10 Uhr, RTL & Sky) schon wieder mit einer Hiobsbotschaft. Der neue Bolide für Sebastian Vettel wird nicht rechtzeitig fertig. Nicht der erste Rückschlag für den Deutschen in der letzten Zeit.
Die Scuderia hat seit dem letzten Test vor vier Monaten in Barcelona erkannt, dass der SF1000 eine Fehlkonstruktion ist – und entschied sich für einen Komplett-Umbau. Die Zeit bis zum Rennen in Spielberg reichte jedoch nicht und so schickt Ferrari-Teamchef Mattia Binotto Vettel (32) im alten Auto in den Kampf gegen Lewis Hamiltons (35) schwarzen Silberpfeil.
Formel 1 in Spielberg: Mercedes und Red Bull kündigen Updates an
Rote Gurke gegen Schwarze Bestie – da kann Vettel ja schon vor Beginn seiner letzten Ferrari-Saison die Weiße Flagge schwenken! „Wir müssen realistisch sein, wenn man nur an die Hackordnung denkt, die man beim Test gesehen hat. Aber wir sind nicht niedergeschlagen“, behauptet der von Binotto nach fünf erfolglosen Jahren hinter Liebling Charles Leclerc (22) degradierte Altmeister.
Beim Barcelona-Test lahmte er teilweise über eine Sekunde hinter den Mercedes und Red Bull her. Und beide WM-Rivalen kündigten sogar noch eine ganze Reihe an Updates für Spielberg an.
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Ferrari fand bei der Analyse der Barcelona-Daten aber keine Hundertstel, sondern einen Haufen Probleme. Der mit viel Tam-Tam zur Saison ihres 1000. Rennens vorgestellte SF1000 ist falsch konstruiert und nicht mit ein paar Retuschen zu retten.
„Das Ergebnis der Tests hat uns zu einer signifikanten Richtungsänderung in Sachen Entwicklung, besonders aufseiten der Aerodynamik, bewegt“, gesteht Binotto kleinlaut. „Es wäre kontraproduktiv gewesen, die Richtung, die wir geplant hatten, weiterzugehen, da wir wussten, dass wir damit unsere Ziele nicht erreicht hätten.“
Video: Die Vorschau von Ferrari auf das Rennen in Österreich
Ein erneuter Offenbarungseid des einstigen Technikchefs, der seine Ingenieure schon in der zweiten Saisonhälfte 2018 in die falsche Richtung entwickeln ließ und damit Vettels letzte Titelchance sabotierte.
Diesmal zog Binotto früher die Notbremse, aber durch die Corona-Zwangspause nicht früh genug für den WM-Start: „In der sehr begrenzten Zeit von nur fünfeinhalb Wochen, in denen wir wegen der strengen Vorgaben und dem Shutdown an den Autos arbeiten durften, haben wir keine Däumchen gedreht. Aber wir wussten, dass das neue Auto nicht zum ersten Rennen fertig sein würde.“
Hoffnung für Vettel: In Budapest soll der neue Ferrari fertig sein
Binotto vertröstet die Fahrer auf das dritte Rennen in Budapest (19. Juli). Dann können Hamilton und Red-Bull-Pilot Max Verstappen (22) schon weit weg und Vettels roter Titeltraum endgültig geplatzt sein.