• Anwohner Helge Conradi kritisiert die Neubaupläne für Wohnungsbau am Bramfelder See. 
  • Foto: Patrick Sun

500 Sozialwohnungen am See: Darum kritisiert ein Anwohner die Neubaupläne der SAGA

Steilshoop –

Die Stadt und die Wohnbaugesellschaft SAGA planen bis zu 500 Sozialwohnungen in Steilshoop. Eigentlich ein gutes Anliegen, findet Anwohner Helge Conradi. Doch die Fläche liegt in einem der dichtbesiedelsten Stadtteile Hamburgs und direkt am Bramfelder See, wo viele Menschen Erholung suchen. 

Helge Conradi wohnt seit 40 Jahren in Steilshoop. Am Sonntag war er am Bramfelder See unterwegs, um Flyer zu verteilen und mit Nachbarn ins Gespräch zu kommen – in der Hoffnung, dass sie möglichst viele Stellungnahmen zum Bebauungsplanentwurf einreichen. Am Montag will er das Zentrum des Stadtteils aufsuchen, um noch mehr Anwohner zu erreichen. „Kaum jemand hier weiß davon, dass man sich an der Plandiskussion beteiligen kann. Wenn die Stadt wirklich eine Öffentlichkeitsbeteiligung will, hätte sie die Bürger entsprechend informieren müssen“, kritisiert Conradi im Gespräch mit der MOPO.

Hamburg bekommt neue Sozialwohnungen – Anwohner kritisiert die Pläne

Das Gebiet, um das es geht, liegt nördlich der Großwohnsiedlung Steilshoop am Borchertring. An dieser Stelle wurde eine Schule abgerissen, die 2019 in den neu errichteten Campus Steilshoop umgezogen ist. Die freiwerdenden schulischen Flächen sind für sozialen Wohnungsbau vorgesehen: Auf insgesamt drei Baufeldern sollen 400 bis 500 Wohneinheiten realisiert werden. Die geplanten Häuser sollen vier bis sieben Geschosse haben. Schon beim Schulabriss hatte sich Widerstand im Stadtteil geregt.

Auf dem ehemaligen Gelände der „Schule am See“ sollen bis zu siebenstöckige Hochhäuser gebaut werden.

Auf dem ehemaligen Gelände der „Schule am See“ sollen bis zu siebenstöckige Hochhäuser gebaut werden.

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Patrick Sun

Conradi befürchtet, dass durch den Bau der Wohnblöcke mit bis zu sieben Geschossen die Attraktivität der „grünen Oase“ verloren geht. „Ich erkenne an, dass die Stadt vor allem Sozialwohnungen bauen muss. Aber warum ausgerechnet in einem der dichtbesiedelsten Gebiete Hamburgs und so nah am Wasser?“

Wohnungsbau in Steilshoop: Anwohner wünscht sich Dialog mit Hamburg

Wenn es nach ihm ginge, würden die Wohnblocks gar nicht erst gebaut. Wenn überhaupt könnte er sich vorstellen, dass auf der freigewordenen Fläche ein Begegnungszentrum, eine Schule oder Studentenwohnheime entstehen würden – mit maximal drei bis vier Etagen. Aufgrund der dichten Besiedlung gebe es in Steilshoop ohnehin schon zu wenige Schulen, zu wenige öffentliche Einrichtungen und zu wenige Parkflächen – mit einem so großen Projekt würden sich die Probleme des Stadtteils also verschlimmern.

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Vor allem aber wünscht sich Conradi, dass die Stadt den ernsthaften Dialog mit den Anwohnern sucht. „Hamburg hat sehr viel Geld in unseren Stadtteil investiert – aber ohne echte Beteiligung der Bevölkerung. Wenn sich die Stadt immer wieder über berechtigte Wünsche von engagierten und sachkundigen Menschen hinwegsetzt, entsteht der Eindruck, dass das Bauvorhaben bloß möglichst schnell vorangebracht werden soll“, sagt er.  

Stellungnahmen können direkt über den Online-Dienst, per E-Mail an stadt-und-landschaftsplanung@wandsbek.hamburg.de oder per Post an das Bezirksamt Wandsbek, Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung, Am Alten Posthaus 2, 22041 Hamburg, geschickt werden.

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