Absagen wegen Coronavirus: Dom, Konzerte, Musicals: Das sagen Hamburgs Veranstalter
Wie kann die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt werden? Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) empfahl als eine Maßnahme, Veranstaltungen mit über 1000 Teilnehmern abzusagen. Doch ob dies passiert, bleibt Ländersache. In Hamburg gibt es (noch) keine pauschalen Absagen von Großveranstaltungen. Die Stadt entscheidet weiterhin eigenständig und in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt über die Risiken jedes Einzelfalls. Doch ab wann wird es Veranstaltern und Behörden zu heiß?
Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga werden diskutiert. Auch HSV und St. Pauli könnten zeitnah betroffen sein. Die Internorga wurde verschoben. Viele Flugverbindungen von und nach Hamburg wurden gecancelt. Zu Konzerten in der Barclaycard-Arena kommen regelmäßig etwa 10.000 Menschen. Ein Risiko? Viele Hamburger fragen sich zudem auch, ob es für sie auf dem Hamburger Dom, der Ende des Monats starten soll, sicher ist.
Veranstalter im engen Kontakt zur Gesundheitsbehörde
„Die Lage kann sich täglich ändern“, sagte Dennis Krämer, Sprecher der Gesundheitsbehörde. Pauschal könne auch Frehn Hawel, Pressesprecher vom Konzert-Veranstalter Karsten Jahnke, nichts konkretes sagen: „Wir beobachten die Nachrichten und folgen den Empfehlungen.“ Absagen soll es aber vorerst keine geben. Ebenso die Lage bei Veranstalter FKP Scorpio: „Wir stehen in engem Kontakt mit den zuständigen Behörden. Wenn diese zu der Einschätzung kommen, dass Veranstaltungen abgesagt werden müssen, werden wir unsere Gäste entsprechend informieren“, so Sprecher Jonas Rohde zur MOPO.
Hamburger Dom soll wie geplant stattfinden
Und was ist mit dem Frühlings-Dom, der am 27. März auf dem Heiligengeistfeld startet? „Nach aktuellem Sachstand und Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde kann der Frühlingsdom stattfinden“, so die Antwort aus der Hamburger Wirtschaftsbehörde auf MOPO-Nachfrage. 2,5 Millionen Besucher waren im vergangenen Jahr auf dem Frühlingsdom unterwegs.
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Auch die Elbphilharmonie verlässt sich auf die Zusammenarbeit mit der Hamburger Gesundheitsbehörde: „Wir handeln so, wie die Behörden es uns vorgeben“, sagte ein Sprecher zur MOPO. Die Situation könne sich stündlich, minütlich ändern.
Weniger Musical-Besucher in Hamburg – wegen Coronavirus?
Bei Stage Entertainment spürt man bereits die ersten Auswirkungen des Coronavirus‘, in den vergangenen Tagen seien deutlich weniger Tickets für die Musicals in Hamburg verkauft worden. „Insgesamt spüren wir eine sehr deutliche Zurückhaltung bei neuen Buchungen – aktuell ein Minus von rund 30 Prozent“, so ein Unternehmenssprecher. „Wir haben seit Beginn des Bekanntwerdens des Coronavirus in all unseren Theatern die Hygienemaßnahmen in Foyers und Hinterhäusern verstärkt und für unsere Mitarbeiter strenge Reiserichtlinien in Kraft gesetzt“, sagte der Sprecher weiter. Zudem würde sich der Veranstalter an alle behördlichen Auflagen oder Anweisungen halten.
Frehn Hawel hofft, dass, bei den ersten Konzert-Terminen der Stadtpark-Saison (ab Mai), das Virus vielleicht kein Problem mehr sei. Doch bis dahin ist noch ein langer Zeitraum. Kurzfristig wird die Lage in Hamburg täglich neu bewertet. Am Montag wurden fünf neue Covid-19-Infizierte in Hamburg bestätigt. Die Zahl stieg damit auf 22. Aktuell findet (fast) alles statt. Das kann am Dienstag aber schon wieder ganz anders sein.