„Alles, was rollt, rollt!“: Volle Züge trotz Corona: Wie sicher ist die S-Bahn?
Dass es gerade zu den Stoßzeiten in den Hamburger S-Bahnen mehr als voll werden kann, ist kein Geheimnis. Selbst in Zeiten des Corona-Lockdowns kann es auf mancher Linie eng in den Zügen werden. Ein Gesundheitsrisiko sei das aber nicht, betont die S-Bahn Hamburg. Was wird noch getan, um die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten?
Wo an anderer Stelle gerade der Betrieb eingestellt werden musste, bleibt die S-Bahn Hamburg trotz Pandemie und November-Lockdown unter Hochspannung. „Alles, was rollt, rollt“, sagte ein Sprecher der S-Bahn Hamburg im Gespräch mit der MOPO. Sämtliche Kapazitäten, die zur Verfügung stünden, seien derzeit im Einsatz. Das werde sich auch in den nächsten Wochen nicht ändern.
Corona in Hamburg: S-Bahnen fahren mit voller Kapazität
Auch der Fünf-Minuten-Takt, den es vor allem im innerstädtischen Verkehr gibt, werde weiter bedient. Bedenken wegen der eigenen Gesundheit müsste kein Fahrgast haben, betonte der Sprecher. Die Hamburger S-Bahn reinige und desinfiziere alle Züge täglich, außerdem seien zusätzlich mobile Reinigungsdienste im Einsatz. Dass letztere nicht so oft an Stationen anzutreffen seien, habe einen bestimmten Grund: Die zusätzliche Zug-Reinigung finde zumeist in den Abstellanlagen statt. Dort sei es schlicht am einfachsten.
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Außerdem sorgten die Fahrgäste selbst dafür, dass das S-Bahnfahren trotz Corona ein ziemlich sicheres Erlebnis ist: Das häufige Öffnen der Türen beim Ein- und Ausstieg sorge für einen regelmäßigen Luftaustausch. In den Zügen der Baureihe 490 seien bereits automatische Türen installiert, erklärte der S-Bahn-Sprecher.
RKI: Kein erhöhtes Infektionsrisiko im Nahverkehr
Eine Studie des Robert-Koch-Instituts unterstützt die Auffassung der Hamburger S-Bahn. Im öffentlichen Nahverkehr gebe es kein erhöhtes Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, hatte RKI-Chef Lothar Wieler Ende Oktober erklärt. Dies sei unter anderem auf die geltenden Hygieneregeln wie das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung zurückzuführen. Auch finde in Bussen und Bahnen viel weniger Interaktion statt, was die Übertragung durch Aerosole unwahrscheinlicher mache.