Flugzeug
  • Ein Flugzeug startet am Hamburger Flughafen (Symbolbild).
  • Foto: dpa

Am Hamburger Flughafen: Sie fliegen trotz Coronavirus – die Sorge reist mit

Die Sorge reist in diesen Tagen mit: Der Coronavirus sorgt bei Urlaubern aktuell für ein mulmiges Gefühl – auch am Hamburg Airport ist der Erreger ein Thema. Dabei geht es auch um die Frage, ob Reisen storniert werden können.

Franz (62) und Helma Meller (49) ist die Lust am Urlaub vergangen. Sie wollten eigentlich im März verreisen, auf eine Buchung haben sie jedoch verzichtet „Das verschieben wir jetzt lieber erstmal.“ Doch was ist, wenn man schon gebucht hat?

Coronavirus: Tui & Co. – wann kann man kostenlos stornieren?

Nach Ansicht des Reiserechtsexperten Paul Degott lassen sich Pauschalreisen – etwa in den betroffenen Gebieten in Norditalien – ohne Gebühren stornieren. Betroffene hätten ein kostenloses Rücktrittsrecht wegen der außerordentlichen Umstände, erklärt Degott. Der Veranstalter zahle dann den Reisepreis zurück.

Sandra Kloeppel (43), Pharmazeutisch-technische Assistentin

Sandra Kloeppel (43), Pharmazeutisch-technische Assistentin, aus Zirow mit Sohn Matteo (6): „Ich habe keine Angst. Man kann sich am Ende eh überall anstecken, egal ob man nun irgendwo hinfliegt oder nicht. Für die meisten Menschen ist das Virus auch keine echte Bedrohung.“

Ein etwas mulmigeres Gefühl hat da schon ihr Lebensgefährte Norman Knappe (41), IT-Projektmananger: „Ich mach‘ mir schon Gedanken. Wir machen eine Karibik-Kreuzfahrt. Ich möchte nicht wochenlang auf dem Schiff in Quarantäne festsitzen. Aber wenn man das absagt, bleibt man auf den Kosten sitzen.“

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Quandt/ Florian Quandt

Reiseveranstalter sehen das anders. Der Touristikkonzern Tui und weitere Unternehmen machen kostenlose Stornierungen und Umbuchungen vom Auswärtigen Amt abhängig.

Video: Alle Infos zum Coronavirus

„Wir ermöglichen das, wenn vom Amt eine Reisewarnung für ein Land oder eine Region ausgesprochen wird“, so ein Sprecher. Das gelte für Pauschalreisen, bei Individualreisen müssten sich die Urlauber selbst mit Fluggesellschaften und Hotels auseinandersetzen.

Coronavirus: Wer zahlt, wenn ich länger im Hotel bleiben muss?

Und was passiert, wenn mein Hotel – wie aktuell auf Teneriffa – wegen Corona-Fällen unter Quarantäne gestellt wird? Wer seinen Rückflug verpasst, heißt es von Tui, müsse einen späteren Rückflug nicht extra bezahlen. Wer den längeren Hotel-Aufenthalt bezahlen muss, wird aktuell beim Touristik-Giganten von hauseigenen Rechtsexperten geklärt.

So geht der Flughafen Hamburg mit dem Coronavirus um

Unterdessen bereitet sich der Hamburger Flughafen in Abstimmung mit der Gesundheitsbehörde auf Rückkehrer aus Corona-Gebieten vor. Nach Airport-Angaben sind längst Infotafeln aufgestellt worden, die Personen mit entsprechenden Symptomen erklären, wie sie sich nun verhalten sollen.

Waltraut Klock (52), Floristin aus Leer:

Waltraut Klock (52), Floristin aus Leer: „Ich habe schon starke Bedenken. Wir fliegen zur Promotionsfeier meines Sohnes nach Norwegen – aber nur, weil ihm das so viel bedeutet. Einen Vergnügungsurlaub hätte ich wegen der aktuellen Lage abgesagt. Wir haben extra eine Tasche voller Atemmasken dabei.“ Auch ihrer Schwester Helma Meller (49) und deren Ehemann Franz (62) ist die Lust aufs Reisen vergangen. „Wir wollten ursprünglich im März in den Urlaub fliegen. Das verschieben wir jetzt lieber erstmal.“

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Quandt/ Florian Quandt

„In Flugzeugen werden für Reisende aus betroffenen Gebieten sogenannte Ausstiegskarten verteilt, auf denen Aufenthaltsorte, Sitzplatznummer sowie Wohnadressen erfasst werden“, heißt es von der Gesundheitsbehörde. Dies wird laut Bundesregierung auch auf die Bahn und Fernbusse ausgeweitet, die aus betroffenen Gebieten kommen.

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