• In den Hamburger Krankenhäusern liegen derzeit nur wenige Corona-Patienten auf einer Intensivstation (Symbolbild).
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Corona in Hamburg: Diese Zahlen zeigen, dass wir die Lage gut beherrschen

Bundesweit steigen die Zahlen der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den letzten Wochen deutlich an. Auch in Hamburg geht die Kurve wieder nach oben. Bisher scheint die Stadt die aktuelle Lage unter Kontrolle zu haben. Indikator hierfür sind die Zahlen der Corona-Patienten in den Hamburger Krankenhäusern. Die MOPO sprach mit der Sozialbehörde und einem Experten vom Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) über die Lage.

Nur wenige der 782 akuten Corona-Fälle in Hamburg (Stand: 24. August) müssen im Krankenhaus behandelt werden „Gegenwärtig werden 8 Hamburgerinnen und Hamburger stationär behandelt, weitere 7 Hamburgerinnen und Hamburger sind auf der Intensivstation“, teilte eine Sprecherin der Sozialbehörde auf Nachfrage der MOPO mit. Hinzu kommen vier weitere Corona-Patienten in Hamburger Krankenhäusern, die nicht aus Hamburg stammen.

Hamburg: Viele Infektionen, wenige Intensivpatienten

„Die Anzahl der Personen, die stationär behandlungspflichtig sind, ist durchaus als Indikator dafür zu sehen, welche Schwere der Pandemieverlauf gegenwärtig hat“, so die Sozialbehörde. Heißt im Klartext: Wenige Corona-Patienten im Krankenhaus sprechen für einen milden Verlauf der Pandemie.

Die MOPO fragt Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE, nach den Gründen. „Für die aktuelle Entwicklung gibt es vor allem zwei Gründe. Zum einen sind diejenigen, die sich jetzt infizieren, viel jünger als vor einigen Monaten. Das Durchschnittsalter liegt laut des RKI bei etwa 32 Jahren, vor wenigen Monaten lag es noch bei 52 Jahren“, sagt Kluge.

Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE

Stefan Kluge, Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE

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dpa

„Zum anderen entwickeln sich schwerwiegende Corona-Infektionen erst im Verlauf der Krankheit. Eine Lungenentzündung bekommen die meisten Patienten etwa erst am zehnten Tag.“ Womöglich bekommen Hamburgs Krankenhäuser die Auswirkungen der aktuellen Infektionswelle also erst Ende dieser Woche zu spüren.

Junge Hamburger sorgen sich kaum um Maskenpflicht

Das Alter sei nach Stefan Kluge der erste Risikofaktor, danach folgen Vorerkrankungen. Etwa ab 50 Jahren steige das Risiko, das Erkrankte stationär aufgenommen werden müssen. Aber warum infizieren sich derzeit vor allem junge Menschen? Auch hierfür hat Kluge eine Erklärung: „Viele junge Menschen gehen relativ sorglos mit Abstandsregeln und Maskenpflicht um. Da die Krankheit bei den Jüngeren meist einen leichten Verlauf hat, machen sie sich weniger Gedanken.“

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Ältere Menschen seien hingegen vorsichtiger, würden nicht in den Urlaub fahren und sich an die Regeln halten, weil sie sich der Gefahr mehr bewusst seien. „Doch je mehr junge Menschen sich infizieren, desto höher ist auch die Gefahr für die Älteren“, so Kluge.

Hamburg: Geht jetzt die „zweite Welle“ los?

Befinden wir uns also womöglich schon am Beginn einer zweiten Welle? „Der Begriff der ‚zweiten Welle‘ ist sehr umstritten. Aktuell steigen allerdings die Infektionszahlen in den Statistiken und das sieht nach einer zweiten Welle aus“, sagt Kluge.

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Doch in den Krankenhäusern in Hamburg und in Deutschland gebe es derzeit genügend freie Betten. „Wir sind gut vorbereitet“, so Kluge. Wichtig bleibt vor allem, dass sich wirklich alle – Junge und Alte – an die Corona-Regeln halten.

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