• Eichhörnchen vergraben gerne ihre Beute in Gärten und Balkonblumenkästen.
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Corona-Ruhe sei Dank: Diese Tiere erobern Hamburg zurück

In Chile erkundete ein junger Puma die Hauptstadt Santiago, Pfaue schlenderten seelenruhig durch Madrids Zentrum, in Berlin wanderte ein Biber durch die Innenstadt. Corona hat die Straßen geleert und den Verkehr minimiert, beste Voraussetzungen für tierische Ausflüge in die City – auch in Hamburg ist das nicht anders. 

„Überall singt und flattert es – mehr als sonst“, sagt der Sprecher des Hamburger Tierschutzvereins, Sven Fraaß. 

Ansässige Tierarten wie den Eichelhäher bekommen die Hamburger derzeit deutlich häufiger zu Gesicht, obwohl der Raubvogel eigentlich eher in Wäldern oder waldnahen Gärten zu Besuch ist, berichtet der Naturschutzbund. Auch Eichhörnchen wagen sich dichter an die Menschen heran. „149 Individuen nahmen wir seit dem 1. März auf, was ziemlich viel ist“, sagt Fraaß.

Hamburg: Durch die Ruhe der Stadt kommt mehr tierischer Nachwuchs

Durch die Ruhe in der Stadt konnten die Tiere auch mehr Nachwuchs großziehen, erklärt er. Allerdings können die Nachkömmlinge so auch vermehrt in Notlagen geraten und landen dann beim Hamburger Tierschutzverein. So wurden seit dem 1. März diesen Jahres insgesamt 703 Wildtiere beim Hamburger Tierschutzverein aufgenommen. Im selben Zeitraum des Vorjahres waren es nur 335 Tiere.

Ein Grund könne zwar auch sein, dass das Franziskus Tierheim nur noch im Notfall Wildtiere aufnehme, „aber da fast eine Verdopplung vorliegt, denke ich schon, dass viele Wildtiere in den vergangenen Wochen die Stadt wieder erobert haben“, sagt Fraaß.

Hamburg: Nutria und Fuchs im Stadtgebiet aufgegriffen

Neben den Eichhörnchen als Spitzenreiter sind auch 44 Kaninchen und 39 Igel beim Hamburger Tierschutzverein abgegeben worden. Eher seltene Gäste sind ein Nutria und ein Fuchs, die im Hamburger Stadtgebiet aufgegriffen wurden. „Und die Anzahl der Feldhasen ist mit 17 Tieren für den kurzen Zeitraum auch relativ hoch“, so Fraaß. Im Gegensatz zu Kaninchen sind sie nämlich nicht heimisch im Stadtgebiet.

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Der Eichelhäher ist ein perfekter Stimmenimitator und besticht die durch blau schimmernden Federn am Flügelbug.

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dpa

Auch unter den Vögeln tummeln sich einige seltene Stadtbesucher. Unter anderem wurden ein Uhu, drei Waldkäuze und ein Bergfink abgegeben. Auch ein Seidenschwanz war darunter, „die leben eigentlich nördlicher in dieser Jahreszeit“, erklärt Fraaß.

Für uns Menschen heißt das: Augen auf beim Spaziergang durch Hamburgs Parks – und Rücksicht auf die tierischen Besucher nehmen. 

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