Der Brücken-Zoff von Altona: Grüne stellen sich gegen den Monster-Entwurf

• Die Sternbrücke über der Kreuzung Stresemannstraße/Max-Brauer-Allee soll durch ein neues Modell ersetzt werden – zum Unmut vieler Anwohner und Club-Inhaber.

  Foto: imago/Frank Brexel

  

Die Grünen-Fraktion im Bezirk Altona stellt sich auf die Seite der Neubaugegner und lehnt den bombastischen Bahn-Entwurf für die neue Sternbrücke ab, wie der NDR berichtet. Damit gewinnt die Widerstandsbewegung gegen das Mega-Bauprojekt im Schanzenviertel einen weiteren wichtigen Verbündeten. Die Altonaer Grünen stellen sich damit gegen ihre Parteifreunde im Senat.

Die Pläne der Bahn sehen vor, die bisherige stählerne 75 Meter lange Balkenbrücke durch ein 108 Meter lange Brücke mit mächtigen, 21 Meter hohen Bögen zu ersetzen. Der Neubau soll sich ohne Stützen über die Kreuzung Stresemannstraße – Max-Brauer-Allee spannen, um mehr Raum für den Verkehr zu schaffen.

Sternbrücke: Grüne Altona verlangen Neuplanung

Jetzt ruft auch die grüne Mehrheitsfraktion in Altona nach einer Neuplanung. Mehr Platz für Autos zu schaffen, sei „nicht mehr zeitgemäß“.

Verkehrsstaatsrat Andreas Rieckhof (SPD) hingegen schwärmte bei der Vorstellung des Entwurfs: „Ich bin sehr damit einverstanden, dass wir eine stützenfreie Lösung bekommen werden. Um die Stand- und Anprallsicherheit bei Lkw-Unfällen müssen wir uns dann keine Sorgen mehr machen. Für Fußgänger und Radfahrende bekommen wir endlich mehr Platz.“

Sternbrücke: Architekten sind entsetzt

Die Kritiker, darunter die Architektenkammer und der Denkmalschutzverein, jedoch geißeln den Entwurf als monströs und erschlagend für das kleinteilige Quartier. Die Initiative Sternbrücke, bestehend unter anderem aus Anwohnern und den Betreibern der Musikclub am Fuß der historischen Brücke, betrachten das 20er-Jahre-Bauwerk als „verkehrsgeschichtlich bedeutsames Baudenkmal“ – samt seiner Stützen, um sich die tägliche tausende Fahrzeuge schlängeln. (ste)