• Der Roboter soll das Gießen der Gräber übernehmen. 
  • Foto: Marius Röer

Die Grabpflege der Zukunft: Auf diesem Hamburger Friedhof gießt jetzt ein Roboter

Der Rahlstedter Friedhof testet derzeit eine etwas andere Art der Grabpflege – per Roboter werden hier die Gräber bewässert, voll automatisch und ganz ohne lästiges Gießkannen schleppen.

Der unscheinbare schwarze Kasten auf Rädern fährt nun seit sechs Wochen testweise über den Friedhof und gießt die anliegenden Gräber. Der Bewässerungs-Roboter darf aus Sicherheitsgründen nur nachts benutzt werden und erstmal auch nur bei einzelnen kurzen Probefahrten.

Hamburg: Friedhof Rahlstedt testet Bewässerungs-Roboter

Der Friedhof in Rahlstedt ist einer von insgesamt drei Test-Standorten in Deutschland, an denen der moderne Garten-Helfer momentan im Einsatz ist. Noch gilt es ein paar Schwachstellen des Systems auszubessern, bevor „Rainos“ dann in den freien Verkauf gehen kann. „Wir arbeiten noch daran, die Bedienung zu vereinfachen“, erklärt Alexander Högerl, Sprecher der Herstellerfirma.

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Bisher ist gerade zur Einrichtung des Roboters noch gut geschultes Personal nötig, damit die Technik einwandfrei funktioniert. Bevor der Bewässerungs-Roboter starten kann, muss zunächst eine 3-D-Karte des Friedhofs erstellt und eine Testfahrt auf der gewünschten Route durchgeführt werden. Erst danach kann der Roboter dann seine Arbeit starten und autonom über das Friedhofsgelände fahren und die gewünschten Gräber bewässern – wann es soweit sein wird, ist noch nicht klar, spätestens aber bis März nächsten Jahres.

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Der Roboter soll das Gießen der Gräber übernehmen. 

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Marius Röer

Während der Pilotphase sind die Ingenieure auf die Expertise der Gärtner angewiesen. „Wir können einfach sagen, was wir gerne hätten und dann kriegen wir das“, freut sich Matthias Habel, Friedhofsverwalter in Rahlstedt. Gerade die Besonderheiten verschiedener Pflanzen kennt der Roboter bisher noch nicht, durch viele Detail-Einstellungen ist es aber möglich, das Gieß-Verhalten ideal an die Gegebenheiten anzupassen.

„Weil es immer heißer wird, wird der Aufwand für die Grabbewässerung immer größer, aber es stehen immer weniger Leute zur Verfügung“, so Högerl. Das bestätigt auch Habel. Es müsse immer häufiger gewässert werden, deshalb mussten in Rahlstedt auch bereits die Preise fürs Gießen erhöht werden.

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Der Roboter sei eine gute Unterstützung, sodass sich die Gärtner wieder mehr auf die eigentliche Grabpflege konzentrieren könnten. „Ich bin positiv überrascht, auch Mitarbeiter und Besucher sind total fasziniert von der kleinen Kiste“, sagt Habel.

Mitarbeiter sind begeistert 

Wenn alles glatt läuft, soll der Roboter in Rahlstedt bis Ende 2020 fehlerfrei funktionieren – 2021 soll er dann deutschlandweit verfügbar sein. Kosten wird das moderne technische Hilfsmittel mehrere zehntausend Euro, je nach Ausstattung. 

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