Wenige Plätze, große Nachfrage: So funktioniert Garten-Sharing in Hamburg

    Wandsbek –

    Seit Corona gibt es einen riesigen Andrang auf die Schrebergärten in Hamburg.  Im Kleingartenverein am Berner Wald stehen auf der Fläche einer Parzelle jetzt zehn Hochbeete – das ist „Garten-Sharing“. Vor Ort trifft die MOPO Ariane Siodmiak, die eines der Beete gemietet hat.

    Vögel zwitschern zwischen den Bäumen und die Sonne strahlt auf die zehn Hochbeete im Kleingartenverein am Berner Wald. „Wir stehen seit Januar auf der Warteliste für eine eigene Parzelle“, erzählt die 36-Jährige aus Rahlstedt, während ihr Blick auf die angrenzenden Kleingärten des Vereins fällt. 

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    Ariane Siodmiak (36) an ihrem gemieteten Hochbeet.

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    „Dann haben wir in einer Facebook-Gruppe gesehen, dass diese Beete hier einzeln angeboten werden und haben sofort zugeschlagen.“ Zwischen sechs freien Beeten hätten sie sich eins aussuchen dürfen und am nächsten Tag sofort enthusiastisch mit der Bepflanzung begonnen.

    Garten-Sharing in Hamburg: So funktioniert’s am Berner Wald

    Die Nachfrage nach den zeitlich begrenzten Hochbeeten sei sehr groß gewesen, erklärt Alexandra Fragopoulus, Vorsitzende des Kleingartenvereins am Berner Wald auf MOPO-Nachfrage. Bereits 24 Stunden nach Veröffentlichung seien alle Beete restlos ausgebucht gewesen. 

    Wegen Corona: Boom der Kleingärten in Hamburg

    „Die Idee entstand dadurch, dass wir sehr viele Anfragen von Garten-Bewerbern haben“ so die Vorsitzende. „Einige möchten sich auch erst einmal ausprobieren und ein ganzer Garten wäre zu viel Arbeit auf einmal.“ Seit Mitte Mai gebe es jetzt die zehn 1,50 mal 4 Meter großen Beete zum Bepflanzen – der Vertrag laufe nach einer Gartensaison dann einfach aus, diese gehe von März bis Ende November.

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    Zur Corona-Zeit habe sich der Run auf die Kleingärten verstärkt, erinnert sich Fragopoulus, täglich habe sie mehrere E-Mails und Anrufe bekommen. Die Warteliste im Verein sei allerdings ziemlich lang.

    Garten-Sharing am Berner Wald: So läuft das gemeinsame Gärtnern

    Davon kann auch Ariane Siodmiak ein Lied singen. Fast drei Jahre stand ihr Name auf der Warteliste eines anderen Kleingartenvereins, leider hat es nie mit einer eigenen Parzelle geklappt. „Dafür sind wir jetzt überglücklich mit unserem Beet!“, erzählt sie strahlend und zeigt auf die vielen kleinen und großen Pflanzen, die aus der Erde sprießen.

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    Die Erbsen aus dem Hochbeet sind mittlerweile erntereif

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    „Ganz vorne waren Radieschen, die haben wir allerdings schon geerntet. Hier sind Kürbissamen für den Herbst, rote Beete, Karotten, Paprika…“ Bei jeder Pflanze steckt ein hölzerner Kochlöffel mit dem Namen der Pflanze in der Erde. „Wir haben ganz am Anfang gar nicht gesehen, wo was ist“, erklärt Siodmiak, „und wir hätten auch ehrlich gesagt gar nicht erwartet, dass das alles so groß wird.“

    Einige der Erbsen sind bereits erntereif. „Das ist wie mein zweites Frühstück!“, sagt sie und bricht die Pflanze auf um ein paar direkt zu essen.

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    Kochlöffel im Beet zeigen die Standorte des angepflanzten Obstes und Gemüses.

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    Wandsbek: Zehn Hochbeete am Berner Wald in einer Parzelle

    Seit März sind ihr Mann und sie aufgrund von Corona im Homeoffice. Siodmiak ist selbständige Assistentin – ihr sechsjähriger Sohn soll nach den Sommerferien eingeschult werden. 

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    Garten-Sharing in Hamburg: Eine Gemeinschaft in der Parzelle

    Der Kleine habe den Unterschied zu den Tiefkühlerbsen oder Supermarkt-Tomaten sofort bemerkt: „Er ist meistens derjenige, der vom Parkplatz schon zu unserem Beet rennt und direkt den Wasserschlauch ausrollt“, so die Hamburgerin.

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    Die Tomaten im Hochbeet von Ariane Siodmiak werden bald reif.

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    Kleingartenverein am Berner Wald: Garten-Sharing wegen großer Nachfrage

    Ganz besonders ins Auge stechen die sehr hohen Maispflanzen im Beet von Ariana Siodmiak, die weit über das Beet hinausragen. „Das wollte mein Sohn unbedingt!“, erzählt sie, „die Oma lebt neben einem Maisfeld und das findet er total toll.“

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    Die Saison ist zwar noch lange nicht zu Ende, trotzdem weiß die 36-Jährige bereits, dass sie auch im nächsten Jahr wieder ein solches Beet mieten will. „Wir möchten noch viel mehr herumexperimentieren“, sagt sie. Und in der Zwischenzeit auf der Warteliste für eine ganze Parzelle etwas höher rücken.

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