Fahrplan für Schule und Kita: Was in Hamburg bis zu den Sommerferien starten kann
Überraschend schnell geht es derzeit mit den Corona-Lockerungen voran: In vielen Firmen wird wieder regulär gearbeitet, bald öffnet die Außengastronomie. Aber Kita-Kinder und Schüler werden noch auf längere Zeit zu Hause bleiben müssen. Schulsenator Ties Rabe (SPD) kündigt an, dass erst nach den Mai-Ferien jedes Kind zumindest einen Tag pro Woche in die Schule gehen kann. Fernunterricht soll es bis zum Jahresende geben. Auch Eltern von Kita-Kindern müssen noch langen Atem beweisen.
Aktuell laufen an den Hamburger Schulen die Abschlussprüfungen zum Abitur und zum ersten und zweiten Schulabschluss. Zeitgleich ist auch für einen Teil der Schüler der Unterricht wieder losgegangen. Allerdings nur für die 4. Klassen, die 6. Klassen an Gymnasien und für die Oberstufen. Unterm Strich bekommt dann die Hälfte der Schüler am Gymnasium und an der Stadtteilschule wieder Unterricht. An den Grundschulen sind es nur 20 Prozent.
Aber: Da in kleinen Lerngruppen gearbeitet wird, können nicht alle gleichzeitig kommen. Es gibt zeitlich entzerrte Stundenpläne innerhalb der Tage und es wird an verschiedenen Tagen unterrichtet. Daher wird der Unterricht in der Schule für diese Kinder oftmals nur einen oder zwei Tage pro Woche umfassen. Ergänzt durch Fernunterricht, bei dem die Kinder wieder zu Hause arbeiten.
Schule in Zeiten von Corona: Hamburg fährt bis Maiferien hoch
Laut Schulbehörde soll bis zu den Mai-Ferien (ab 18. Mai) diese Umstellung abgeschlossen sein. Dann sollen möglichst alle Schüler dieser Klassen mindestens einmal pro Woche in der Schule unterrichtet werden. Nach den Maiferien sollen sie alle in die Schule kommen. Schließlich sind es die Klassen, die einen Übergang in eine andere Schule oder einen Abschluss vor sich haben.
Für all die anderen Schulklassen an den Grundschulen und weiterführenden Schulen wird es erst nach den Maiferien langsam losgehen. Dann sollen alle Schüler mindestens einen Tag pro Woche wieder zur Schule gehen. Schulsenator Ties Rabe: „Und zwar mindestens für fünf oder sechs Unterrichtsstunden.“
Ein Tag in der Schule für Vorbereitung des Fernunterrichts
Der Unterricht solle vor allem dazu dienen, das Lernen zu Hause besser vor- und nachzubereiten. Rabe: „Dadurch wird das Lernen zu Hause verbessert und es werden die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern zu Hause besser unterstützt und entlastet.“ Es werden dann maximal 15 Schüler einer Klasse zeitgleich unterrichtet.
Bis zu den frühen Hamburger Sommerferien (25. Juni) sind es dann aber auch nur noch vier Wochen. Deshalb die Ansage der Schulbehörde: Auch nach den Sommerferien wird es keinen regulären Schulalltag geben. Auch dann müssen Schüler noch mit Fernunterricht leben.
Und auch bei den Kitas gibt es noch keine große Entwarnung für Eltern: Die Ministerpräsidenten halten am Stufenplan fest. Aktuell gehen in Hamburg 20 Prozent der Kinder in die erweiterte Notbetreuung. Als nächster Schritt steht jetzt für Mitte Mai an, weitere Gruppen aufzunehmen.
Kita trotz Corona: Hamburg fährt Notbetreuung hoch
Dazu gehören Kinder, die nach dem Sommer in die Schule kommen, Kinder mit besonderem Förderbedarf und Kinder mit Behinderungen. Sozialsenatorin Melanie Leonhard machte gestern in der Bürgerschaft klar, dass nach diesem Schritt erneut zwei Wochen gewartet werde, ob die Infektionszahlen wieder steigen würden.
Der nächste Schritt wäre dann keine komplette Öffnung, sondern ein eingeschränkter Regelbetrieb. Der ganz normale Kita-Besuch – das wird vor den Sommerferien daher immer unwahrscheinlicher.
Das könnte Sie auch interessieren: Kita-Zoff – CDU drängt auf Schulöffnung
Melanie Leonhard: „Eine geöffnete Kita mit erkrankten Erziehern hilft auch niemandem – auch die berechtigten Schutzinteressen des Kita-Personals müssen deswegen mit in die Gleichung. Bei der Kita-Öffnung wird es deswegen sorgsam Schritt um Schritt gehen. Nach jedem Schritt werden für 14 Tage die Situation und die Auswirkungen beobachtet.“ Konkretere Pläne sollen am Freitag bekannt gegeben werden.