„Gender Pay Gap“: So viel weniger pro Stunde verdienen Frauen in Hamburg
Frauen verdienen in Hamburg im Schnitt weiter deutlich weniger als Männer. Die Einkommenslücke, der sogenannte Gender Pay Gap, blieb im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2019 unverändert bei 21 Prozent, wie das Statistikamt Nord am Dienstag mitteilte.
Das sind drei Prozentpunkte mehr als der Bundesschnitt, der um einen Punkt auf 18 Prozent gesunken sei. Allerdings könnten sich dabei Sondereffekte wegen der verbreiteten Kurzarbeit in der Pandemie ausgewirkt haben.
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Frauen verdienten demnach im Hamburg im vergangenen Jahr durchschnittlich 20,80 Euro brutto pro Stunde – und damit 5,58 Euro weniger als Männer, die für ihre Arbeit durchschnittlich 26,38 Euro bekamen. Im Nachbarland Schleswig-Holstein war die Einkommenslücke mit 13 Prozent deutlich niedriger – wobei der durchschnittliche Stundenlohn der Frauen in Hamburg immer noch höher ist als der der Männer (20,15 Euro) im Norden. Der 10. März ist der Internationale Aktionstag für gleiche Bezahlung für Frauen und Männer, „Equal Pay Day“.
„Gender Pay Gap“ ist zum Großteil strukturell bedingt
Der Großteil (68 Prozent) des Verdienstunterschieds zwischen Männern und Frauen in Hamburg hat strukturelle Gründe – etwa, weil Frauen häufiger in schlecht entlohnten Berufen tätig sind und seltener Führungspositionen erreichen. Außerdem arbeiten sie öfter in Teilzeit und Minijobs. Doch selbst bei gleicher Tätigkeit und vergleichbarer Qualifikation verdienen Frauen noch 7 Prozent weniger Geld als ihre männlichen Kollegen, so die Statistiker. Hier lagen allerdings nur Werte für das Jahr 2018 vor. (dpa)