• Schön geschwungene Backsteinfassaden in der Jarrestadt.
  • Foto: Imago

Günstiger Wohnraum: Hamburger Bezirk entscheidet: Hier werden Mieter geschützt!

Barmbek/Winterhude –

Günstiger Wohnraum ist in Hamburg selten geworden. Die Hamburger zahlen im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich hohe Mieten, 2018 war Hamburg laut statistischem Bundesamt sogar das teuerste aller 16 Bundesländer. Auch Leerstände oder Umwandlungen von Wohnungen in Büros machen die Situation schwierig. Genau dagegen geht der Bezirk Hamburg-Nord nun vor.

Rund 55.000 Wohnungen in Barmbek-Nord, Barmbek-Süd und in der Jarrestadt stehen demnächst unter dem Schutz der Stadt Hamburg. Für diese Stadtteile hat der Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Nord eine sogenannte Soziale Erhaltungsverordnung beschlossen. Das bedeutet, dass die Umwandlung von Wohnungen zu anderen Zwecken oder Luxussanierungen, die kräftige Mieterhöhungen mit sich ziehen, nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich sind.

SPD-Politikerin: Mieter werden vor Verdrängung geschützt

Karin Ros ist Sprecherin der SPD im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Nord

Karin Ros ist Sprecherin der SPD im Stadtentwicklungsausschuss der Bezirksversammlung Hamburg-Nord.

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Ewa Musialowska

„Wir sind sehr froh, dass wir die Bewohner der Stadtteile endlich besser vor Mieterhöhungen schützen können. Die Umwandlung von Mietwohnungen in Wohneigentum und Luxusmodernisierungen werden jetzt deutlich erschwert und die Menschen hier werden vor Verdrängung geschützt“, sagte Karin Ros, Sprecherin der SPD im Stadtentwicklungsausschuss.

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Zuvor hatte das Gutachterbüro ALP für die Stadt ermittelt, ob eine solche Erhaltungsverordnung zulässig wäre. Die Gutachter stellten laut einer Drucksache der Bezirksversammlung, die der MOPO vorliegt, unter anderem „einen vorhandenen Verdrängungsdruck“ fest. Für Barmbek-Nord, Barmbek-Süd und die Jarrestadt seien „negative städtebauliche Folgen zu befürchten, sollte es zukünftig zu weiteren Verdrängungsprozessen kommen.“

Noch im November: Bezirksversammlung wird Mieterschutz beschließen

Der Stadtentwicklungsausschuss hat die Sozialen Erhaltungsverordnungen in Barmbek-Nord, Barmbek-Süd und in der Jarrestadt am 5. November beschlossen. Am 12. Novemeber stimmt die Bezirksversammlung über das Vorhaben ab. Von der Zustimmung sei allerdings auszugehen, teilte die SPD-Fraktion mit.

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