• Große Freude bei der Linken: Cansu Özdemir mit Parteichef Bernd Riexinger.
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Hamburg-Wahl: Linke legt zu – und freut sich zu früh über AfD-Scheitern

Die Linke ist ihren Themen Mieten und Umverteilung treu geblieben und hat damit eine stabile Wählerschaft hinter sich. Die Partei um Spitzenkandidatin Cansu Özdemir holte mit ihren etwa neun Prozent sogar noch etwas mehr, als bei der letzten Bürgerschaftswahl (8,5 Prozent). Sie stagniert damit aber auch ziemlich und konnte nicht zweistellig werden, wie angestrebt. Allerdings wäre sie damit derzeit mit zwölf statt neun Abgeordneten in der Bürgerschaft.

Spitzenkandidatin Cansu Özdemir am Sonntagabend: „Das ist ein tolles Ergebnis.“ Sie muss sich keine Gedanken um mögliche Koalitionspartner machen, die Linke hatte bereits im Vorfeld angekündigt, dass sie in der Opposition bleiben wolle.

Fast ebenso wie über den eigenen Erfolg freute sich die Linke über den Rauswurf der AfD, der zunächst nach den Hochrechnungen sicher schien. Christiane Schneider bei Twitter: „Zwei Wahlziele erreicht! Linke legt zu, AfD ist raus.“ Später zeigten neue Auszähl-Ergebnisse dann, dass die AfD es doch noch schaffen kann.

Hamburg-Wahl: Tom Radtke wurde der Partei nicht angelastet

Zufrieden sein kann die Linke, dass der Wirbel um die kruden Thesen von Tom Radtke ihr nicht angelastet wurde. Der Teenager (18), der auf Listenplatz 20 ohne ernsthafte Aussicht auf ein Mandat kandidierte, hatte zunächst einen wirren Vergleich von Holocaust und Klimawandel getwittert und dann immer weiter nachgelegt. Mittlerweile hat Radke bei Twitter mit einer Fahne der rechtsradikalen Identitären Bewegung posiert.

Hamburg-Wahl: Keine Wähler-Wanderung zur Linken durch Cum-Ex-Affäre

Die Linke konnte aber auch nicht von den neuen Details profitieren, die kurz vor der Wahl über die Cum-Ex-Affäre bekannt wurden. Der Vorwurf steht im Raum, dass die SPD-geführte Finanzbehörde eine Steuerforderung gegenüber der Warburg Bank in Höhe von 47 Millionen Euro verjähren ließ. Offenbar haben die Wähler der SPD das nicht angelastet und sind nicht zur Linken rübergewechselt.

Die Linke war in den Wahlkampf gezogen mit der Forderung nach einem Mietendeckel nach Berliner Vorbild, mit einem kostenlosen HVV und einem Mindestlohn von 14 Euro. Und: der Forderung nach Enteignung großer Immobilienkonzerne.

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