• „Irgendwann werden wir es alle kriegen": Kanalarbeiter Patrick Hanka (37) sieht die Sache pragmatisch.
  • Foto: Nina Gessner

Hamburgs Helden in der Corona-Krise: Bauarbeiter: „Jeder wird sich anstecken“

Das öffentliche Leben steht still. Und auf einmal fällt auf: wie viel Pfleger, Ärzte, Verkäufer, Polizisten und Co. für die Allgemeinheit tun, ohne dass sie im Rampenlicht stehen. Es geht um jene Berufsgruppen, die sich nicht an das Gebot der Stunde halten können: nämlich möglichst wenig Kontakt zu ihren Mitmenschen zu haben. Sie stehen Tag für Tag in ihrem Job, gehen ein höheres Risiko ein als andere – für uns alle. Die MOPO sprach mit einigen von ihnen. Heute: der Bauarbeiter.

Eine Baustelle im Grindelviertel. Bordsteine werden zurechtgeschnitten, die Flex kreischt. Seit Wochen wird hier gearbeitet. Viel geändert hat sich nicht, auch nicht durch das Coronavirus, sagt Kanalarbeiter Patrick Hanka.

Sicherheitsabstand? Mundschutz? Fehlanzeige!

„Die Baustellen werden nicht geschlossen“, sagt der 37-Jährige. Die Wirtschaft müsse ja am Laufen bleiben. Auf seiner Baustelle in der Biberstraße sei alles wie immer. Mundschutz? Keiner. Sicherheitsabstand? Fehlanzeige.

„Als Kanalarbeiter arbeiten wir mit Fäkalien. Da gelten ohnehin strenge Hygieneregeln“, so Hanka. An den Händen tragen sie Handschuhe. Nach Feierabend müsse sich jeder in den schwarz-weißen Container am Ende der Baustelle begeben, um seine Kleidung abzulegen und sich zu desinfizieren. „Man geht dreckig rein und kommt sauber wieder raus“, sagt Hanka.

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Da jeder mit anpacken müsse, sei es nicht möglich, Sicherheitsabstände einzuhalten. „Im Bauwagen sind wir auch zu fünft“, sagt Hanka.

Bauarbeiter hat keine Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus

Angst vor Ansteckung hat Patrick Hanka nicht: „Jeder wird sich irgendwann anstecken!“ Auch was seine Familie angeht, sieht der 37-Jährige die Sache pragmatisch: „Meine Frau arbeitet beim Arzt.“

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Mit dem Verhalten der Allgemeinheit ist Patrick Hanka zufrieden: „Wenn ich die Passanten sehe, dann gehen alle maximal zu zweit durch die Straßen. Ich sehe keine Gruppen mehr. Und das obwohl hier ein Studentenwohnheim ist. Die Leute halten sich dran.“

Hanka versucht, auch Positives in der Krise zu sehen: „Man merkt es an der Luft! Die ist viel frischer als sonst, weil kaum noch Autos fahren.“

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