Ich brauche Abstand!: Darum habe ich keinen Bock auf die Fußball-EM
Kommentar –
Ich empfinde nichts. Keine Vorfreude, kein Kribbeln. Nie zuvor habe ich mich so wenig im Vorfeld mit einer Fußball-EM beschäftigt, wie in diesem Jahr. Als mein Sohn, der bald fünf wird, auf die Welt kam, da lief die Europameisterschaft 2016 in Frankreich. Während der Zwerg auf meinem Arm schlief, schaute ich die Spiele. Ich stellte mir vor, wie ich ihm zum ersten Spiel der DFB-Elf ein Trikot schenke und wir gemeinsam am TV-Bildschirm mitfiebern. Dazu wird es eher nicht kommen.
Hoffenheim, Leipzig und VAR sorgen für Fußball-Frust
Mein Lütter kickt zwar fleißig, aber meine Motivation ist am Boden. Beziehungsstatus: Krise. Die Wahrheit ist: Der Fußball und ich haben uns auseinandergelebt. Es war ein schleichender Prozess. Der korrupte FIFA-Sumpf, abgehobene Stars, teure Eintrittskarten, Hoffenheim, Leipzig, Video-Schiedsrichter, weniger Zeit, zuletzt die Super-League-Pläne – nicht mehr meine Welt!
Ich brauche Abstand vom Profi-Fußball
Ich glaube, dass es vielen Fans in meinem Alter ähnlich geht. Wir sehnen uns nach Typen wie Mario Basler, erinnern uns an den UI-Cup, verklären frühere Zeiten. Ich setze darauf, dass mir etwas Abstand guttun wird. Und vielleicht renne ich doch noch kurz vorher ins nächste Sportgeschäft und besorge ein Trikot. Geht ja wieder. Mein Sohn würde sich freuen.
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