• Im Kraftwerk Tiefstack sollte erst Holz aus Namibia zur Energiegewinnung verbrannt werden. Diese Pläne liegen nun auf Eis. 
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Kein Holz aus Namibia: Kraftwerk Wedel wird zum Vorbild für Tiefstack

Billbrook –

Alles auf Anfang. Erst sollte im Kraftwerk Tiefstack statt der Kohleverbrennung unter anderem Buschholz aus Namibia zur Energiegewinnung verwendet werden. Nun liegen die Pläne aber auf Eis und die Verantwortlichen suchen nach anderen Alternativen zur klimafreundlichen Energiegewinnung. Als Vorbild könnte auch das Kraftwerk Wedel dienen.

Buschholz aus Afrika als Wärmespender für Hamburg? Dazu kommt es vorerst nicht. Bereits in der vergangenen Woche hat die Umweltbehörde den Prüfprozess für diesen Plan ausgesetzt. Gegenüber der MOPO erklärt die Behörde: „In einem Zwischenergebnis hat sich herausgestellt, dass eine Verbrennung der Buschholzbiomasse (Häcksel oder Pellets) in einem Fernwärmekraftwerk zwar perspektivisch technisch möglich ist. Das städtische Unternehmen ,Wärme Hamburg‘ sieht allerdings in den nächsten zwei bis drei Jahren keine Möglichkeit der Nutzung von relevanten Mengen an Buschbiomasse.“ Kurz: Holz aus Namibia kommt nicht zum Einsatz.

Kraftwerk Tiefstack: Doch kein Holz aus Namibia

Die Pläne für die Holzverbrennung zur Energiegewinnung hatten den Unmut der Umweltaktivisten von „Robin Wood“ und „Ende Gelände Hamburg“ geweckt. Für sie ist es ein Unding und alles andere als klimafreundlich „Holzbiomasse, unabhängig davon, ob das Holz nun aus afrikanischen Savannen, aus wertvollen Feuchtwäldern im Südosten Amerikas oder aus dem Baltikum stammt“, zu nutzen. Auch deshalb beteiligten sie sich am Samstag an der Fahrradsternfahrt „Rettet Hamburgs Natur – Jeder Baum zählt“, bei der 13 Vereine und Initiativen auf die Zerstörung von Grünflächen aufmerksam machen wollten. 

Demo vor dem Kraftwerk Tiefstack

Aktivisten der Umweltschutzorganisation Robin Wood demonstrieren vor dem Kraftwerk Tiefstack hinter einem Transparent mit der Aufschrift „Heizen mit Holz aus Namibia? Unfair und klimaschädlich!“ 

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„Die Verantwortung Hamburgs für den Erhalt der Natur hört an der eigenen Ländergrenze nicht auf“, sagt Jana Ballenthien, „Robin Wood“-Waldreferentin.

Kraftwerk Tiefstack: Klimafreundlich Energie gewinnen

Auf Nachfrage der MOPO bei „Wärme Hamburg“, der auch das Kraftwerk Tiefstack untersteht, verweist man auf die Aussagen der Umweltbehörde. „In Hamburg ist nicht geplant, Kohlekraftwerke 1:1 durch Biomassekraftwerke zu ersetzen. Der Ersatz bestehender kohlegefeuerter Heizkraftwerke erfolgt in der Hansestadt in erster Linie durch die Nutzung vorhandener Abwärmequellen“, sagt Stefan Kleimeier, Leiter der Kommunikation.

Energiegewinnung durch Biomasse ist nicht ganz vom Tisch

In Hamburg wolle man den Einsatz fossiler Brennstoffe vor allem dadurch reduzieren, dass vorhandene Abwärme aus Müllverwertungsanlagen sowie Industrie- und Klärwerksprozessen genutzt würde. „So können wir bis 2025 das Kohlekraftwerk Wedel durch den Energiepark Hafen mit 55 Prozent klimaneutraler Wärme ersetzen“, so Kleimeier. Die Lösung, die für das Kraftwerk Wedel gefunden wurde, könnte vielleicht auch für Tiefstack wegweisend sein. 

Möglich: Zukünftiger Einsatz alternativer Biomasse

Um jedoch vollständig klimaneutral zu werden, könne Biomasse dennoch eine Rolle spielen, gibt Kleimeier zu. Ob und welche Art der Biomasse in Frage käme, würde gemeinsam mit NGO-Vertretern, Wissenschaftlern, Verbandsvertretern sowie Vertretern der FHH und der Wärme Hamburg entschieden.

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Bei „Vattenfall New Energy Crops“ in Trittau findet eine alternative Biomasse bereits Anwendung: Pappeln. Diese wachsen schnell und werden eigens für die Energiegewinnung angebaut um anschließend verbrannt zu werden. 

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