Maskenpflicht in Hamburg: Einkaufen, HVV, Kinder, Bußgeld – das müssen Sie jetzt wissen
Die Maskenpflicht in Hamburg ist da: Ab dem heutigen Montag müssen die Hamburger im Einzelhandel und im öffentlichen Nahverkehr den Gesichtsschutz tragen. Doch wie sieht es in den Schulen aus? Und gilt die Maskenpflicht auch bei Kindern? Die MOPO beantwortet die wichtigsten Fragen.
Wo muss ich eine Schutzmaske tragen?
In Hamburg gilt die Maskenpflicht für den Einzelhandel und den öffentlichen Personennahverkehr. Auch auf Wochenmärkten und in Alten- und Pflegeheimen soll ab Montag eine Maskenpflicht gelten. Auch Taxifahrer müssen eine Bedeckung tragen.
Ausgenommen von dieser Regelung sind Personen, die aufgrund einer gesundheitlichen Beeinträchtigung oder einer Behinderung keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen können, heißt es auf der offiziellen Website der Stadt Hamburg. „Personen mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung sollen dabei mit Augenmaß vorgehen“, erklärte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde auf MOPO-Nachfrage. „Wer eine glaubhafte Begründung hat, warum er aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen kann, der kann auf das Tragen verzichten.“ Sie machte zudem deutlich, dass auch ein Baumwolltuch oder ein Schal über dem Gesicht als Schutz ausreichend sei. Eine Maske sei nicht zwingend notwendig.
Warum gilt die Maskenpflicht nicht überall?
Der Gesichtsschutz gilt nur für Orte, an denen es eng werden könnte, wie Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher erklärte. Die Masken würden bei einer Dauernutzung schnell „durchfeuchten“ – dabei würde die Schutzwirkung nachlassen. Im Freien sei laut Tschentscher Abstand der beste Schutz.
Gilt auch in den Schulen in Hamburg eine Maskenpflicht?
Ab dem heutigen Montag wird auch der generellen Schulbetrieb in Hamburg wieder schrittweise geöffnet – und zwar ohne eine Maskenpflicht. Weder in den Abiturklausuren noch im normalen Unterricht müssen Schüler einen Gesichtsschutz tragen. Es gibt lediglich eine dringende Empfehlung, auch in den Hamburger Bildungseinrichtungen eine Maske zu tragen.
Video: Neun Punkte zur Maskenpflicht in Hamburg
Wo gibt es in Hamburg Schutzmasken zu kaufen?
Masken gibt es mittlerweile an vielen Stellen in Hamburg zu kaufen. Neben Apotheken bieten beispielsweise auch lokale Schneidereien Stoffmasken an, wie die Schneiderin Asli-Sevgi Kandemir aus Rotherbaum oder Doro Nowaczyk aus der Altstadt, die als gelernte Schneiderin Masken aus Stoff produziert.
Auch Hamburger Designer wie Till Hagemeier sind in die Maskenproduktion mit eingestiegen. Die Viren-Schützer sind zudem in vielen Online-Shops erhältlich. Der Hamburger Online-Shop „About You“ plant eine eigene Masken-Kategorie, die noch im April an den Start gehen soll. Auch das Sozialunternehmen „Goldeimer“ hat mit der Produktion eigener Masken begonnen.
Generell gilt: In den Stadtteilen sind es vor allem die kleinen Läden und Boutiquen um die Ecke, die Masken in ihrem Sortiment haben. Wie ein MOPO-Reporter zum Beispiel in Ottensen feststellte, sind in den unterschiedlichen Läden fast alle Arten von Masken zu bekommen: klassische OP-Masken, Stoffmasken oder importierte Exemplare.
Die Preise für eine Maske liegen dabei im Schnitt bei fünf Euro. Wer eine speziellere Maske sucht, sollte sich bei einem Schneider oder einem Hamburger Designer umsehen. Einen detaillierten Überblick, wo in Hamburg und im Netz Schutzmasken angeboten werden, finden Sie hier.
Gilt auch bei Kindern die Maskenpflicht?
Auch Kinder sollen einen Gesichtsschutz tragen. Es gibt jedoch Ausnahmen, wie Bürgermeister Tschentscher erklärte. „Es gibt Empfehlungen bei Kleinstkindern, diese Masken nicht zu tragen.“ Konkret gilt die Ausnahme dabei für Kinder unter sieben Jahren, teilt der Senat mit. Kinder unter sieben Jahren sind also von der Maskenpflicht befreit.
Wo gibt es Schutzmasken für Kinder?
Viele lokale Schneidereien bieten in Hamburg Masken für Kinder an. Ein Beispiel dafür ist die Schneiderin Jutta Landahl mit ihrem Laden im Stadtteil Hoheluft, die normalerweise Brautkleider anfertigt. Auch sie stellt nun Masken aus Baumwolle für Kinder und auch Erwachsene her, wie Sie auf der Internetseite der eigenen Schneiderei angibt.
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Doch auch bei vielen Designern in Hamburg ist eine Nachfrage ratsam. Es gibt auch die Möglichkeit eine Schutzmaske für Kinder im Internet zu erwerben, wie zum Beispiel bei der Bekleidungs-Kette „Dolzer“, die zwar keine Kindermasken im Hamburger Geschäft an der Gasstraße in Hamburg anbietet – dafür jedoch im Online-Shop. Auch die Einzelhandelskette „Real“ hat Masken für Kinder in das Sortiment mit aufgenommen.
Darf man auch in Autos und Banken eine Maske tragen?
Bislang war das Tragen einer Maske dort verboten. In Autos bleibt es weiterhin untersagt, in Banken ist das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes gestattet.
Maskenpflicht im HVV – wie wird das kontrolliert?
In Bussen und Bahnen müssen Nase und Mund bedeckt werden, notfalls mit Schal oder Tuch. Die Hochbahn geht davon aus, dass sich die Fahrgäste auf die Verpflichtung einlassen. Des Weiteren wird die Hochbahn-Wache Menschen ohne Maske ansprechen und Busfahrer gegebenenfalls Durchsagen machen. Aber alles mit Augenmaß, die Hochbahn will nicht auf Konfrontation, sondern Information setzen.
Gibt es in Hamburg Bußgelder, wenn man keine Maske trägt?
Ein Bußgeld ist zunächst nicht vorgesehen. Allerdings für Ladenbetreiber, die Kunden ohne Maske in ihre Geschäfte lassen. Ihnen drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 1000 Euro.
Maskenpflicht auch in Schleswig-Holstein, Niedersachen, Mecklenburg-Vorpommern
In Schleswig-Holstein gilt die Maskenpflicht erst ab Mittwoch. Dort sind Taxifahrer und Fahrer des öffentlichen Nahverkehrs davon befreit. Bußgelder sind nicht geplant. In Niedersachsen tritt die Maskenpflicht am heutigen Montag in Kraft, ausgenommen davon sind unter anderem Verkäufer. Ein Bußgeld ist zunächst nicht geplant. In Mecklenburg-Vorpommern gilt die Pflicht ebenfalls ab heute. Wer sich weigert, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 25 Euro rechnen.