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Restaurant „Port“ am Hafen: Nach Umbau und Corona-Pause geht’s jetzt wieder los

St. Pauli –

Nur der Blick auf den Hamburger Hafen bleibt noch der gleiche: Nach einer dreimonatigen Umbauphase inklusive einer Investitionssumme von etwa drei Millionen Euro sowie dem Corona-Lockdown hat das Restaurant „Port“ im Hotel „Hafen Hamburg“ wieder geöffnet.

Seit 40 Jahren gibt es das Hotel, fast genauso lange schon das dazugehörige Restaurant. Das will sich jetzt einmal komplett neu erfinden – aber auch der Tradition treu bleiben.

Restaurant „Port“ am Hamburger Hafen: Kompletter Umbau

Bei einem Besuch des Restaurant „Port“ stechen die unzähligen historischen Schiffe in den Glasvitrinen sofort ins Auge. Vor dem Umbau eher im Raum verteilt, haben sie jetzt einen zentralen Platz in der Mitte und können von jedem Tisch aus gleichermaßen bewundert werden. Sie entstammen alle aus der Privatsammlung von Willi Bartels, dem legendären Kiez-König, der das Hotel „Hafen Hamburg“ 1979 gründete.

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Die Schiffe aus der Sammlung von Willi Bartels sind das Herzstück im Restaurant.

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„Wir haben alles einmal herausgerissen: vom Boden über die Wände und Möbel“, erzählt Enrico Ungermann, Direktor des Hotel „Hafen Hamburg“ im Gespräch mit der MOPO. „Sogar das Dach wurde dabei gleich mit erneuert.“ Besonders stolz ist Ungermann auf die eigene Bar, an die sich die Gäste jetzt auch setzen können, um Speisen zu bestellen. „Zwischen 22 und 0 Uhr gibt es spezielle Bar-Angebote“, fährt Ungermann fort, „wenn jemand zum Beispiel vom Theater kommt und noch etwas Kleines essen möchte.“

Restaurant „Port“ am Hafen: Neues Food-Konzept

Aber nicht nur das Interieur musste dran glauben, das „Port“ möchte auch mit einem überarbeiteten Food-Konzept punkten. „Vorher hatten wir eine klassische französische Küche“, so Ungermann, „jetzt soll ein bisschen mehr Hamburgisch-Traditionelles ein Teil von uns sein.“ Beim Blick auf die Karte findet sich auch ein eigener Punkt „Traditionelles“, unter dem sich nicht nur der Hamburger Pannfisch tummelt, sondern auch die Nordsee Bouillabaise. 

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„Besonders stolz sind wir auf das Labskaus von der Ente“, erzählt Küchenchef Martin Eggert. „Das ist ein absoluter Hamburger Klassiker, aber eben neu interpretiert.“ Zu dem Kartoffelgericht mit Rote Beete gibt es neben dem klassischen Matjestatar und des Spiegeleis eine gebratene Entenbrust dazu. „Aber nicht nur das“, so Eggert. „Auch im Labskaus selbst gibt es Entenfleisch anstatt Rindfleisch.“

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Das Labskaus im „Port“ ist „von der Ente“

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Das neue Food-Konzept lege einerseits einen Schwerpunkt  auf das Traditionelle, wolle jetzt aber andererseits auch größere Aufmerksamkeit auf Gegrilltes setzen, beispielsweise mit Steaks vom Pommernrind oder dem Färöer Lachs. „Die neuen Herzstücke sind eindeutig die ‚Beefer‘ in der Küche“, so Eggert, „diese Systeme können für die Grillgerichte bis zu 800 Grad heiß werden.“

Restaurant „Port“ in Hamburg: Das Hafen-Ambiente bleibt

Bei einem Rundgang durch das neue „Port“ fällt auf: Das Hafen-Ambiente ist geblieben: Es hängen Galionsfiguren an der Wand, das große Steuerrad ist kaum zu übersehen. Nieten an den Schränken und Sitzbänken sorgen für das „Hafen-Feeling“ und von den Decken baumeln Fernrohre als Tischlampen.

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An den aufgrund von Corona-Maßnahmen momentan noch leeren Buffets bleibt Ungermann kurz stehen und zieht eine Schublade raus. Darunter befinden sich Induktionsplatten, die das Essen von unten erwärmen und die man je nach benötigter Temperatur einstellen kann. „So können die Gerichte sehr viel schöner präsentiert werden, ohne die üblichen metallischen Boxen“, so der Direktor.

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Mithilfe der Induktionsplatten können Speisen am Buffet warm gehalten werden.

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Hafen Hamburg: Restaurant „Port“ öffnet wieder

„Die Planungen mit dem Architekten liefen seit letztem Jahr im Frühsommer“, erinnert sich Ungermann. An Silvester wurde im „Port“ noch gefeiert, an Neujahr begannen direkt die ersten Entrümpelungen. Die ursprüngliche Wiedereröffnung im März konnte corona-bedingt nicht stattfinden, stattdessen musste das „Port“ bis Juni seine Türen geschlossen halten.

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„Eine zunehmende Digitalisierung im Restaurant-Betrieb war bereits vor Corona geplant“, so Ungermann. „Das spielt uns jetzt allerdings natürlich in die Karten. Die Gäste brauchen keine Speisekarten mehr, sondern können diese über ihr Handy und einen QR-Code aufrufen.“ Wer kein Handy zur Verfügung habe oder das nicht nutzen wolle, könne aber die Speisekarten aus Papier erhalten.

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Der Blick vom Restaurant „Port“ auf den Hamburger Hafen.

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Restaurant „Port“: Silvester bleibt noch unklar

„Natürlich sind wir noch lange nicht bei dem Umsatz wie vor Corona-Zeiten“, gibt Ungermann zu bedenken. Trotzdem wollten sie mit dieser Neueröffnung für Mitarbeiter und Gäste gleichermaßen ein Zeichen setzen, dass es auch trotz der Pandemie weitergehe. Ob das Hotel und Restaurant bereits für Silvester plant, kann der Direktor bis jetzt noch nicht beantworten. „Das liegt noch zu weit weg.“ Allerdings könne er sich ein gesetztes Menü ohne die üblichen Tanzveranstaltungen durchaus vorstellen.

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