Rettung gescheitert?: Bürgerbegehren für Waldbiotop: Corona erschwerte das Sammeln
Wilhelmsburg –
Das wird eine sehr enge Nummer! Bis zum Schluss mobilisierte die Bürgerinitiative „Wilden Wald retten“ alles. Sogar ein Banner hängten die Aktivisten aus Wilhelmsburg an den Elbbrücken auf. Am Samstag wurden die Unterschriften fürs Bürgerbegehren eingereicht – 6000 brauchen sie zur Rettung ihres Wäldchens. Ob es genug sind?
Als „Wilder Wald“ wird ein 12 Hektar großes Gebiet am Ernst-August-Kanal in Wilhelmsburg bezeichnet. Laut NABU ist es ein ökologisch wertvolles Waldbiotop. Dort will die Stadt nun das „Spreehafenviertel“ von der IBA bauen lassen, mit 1100 Wohnungen – vom Wald bliebe nicht viel übrig, auch ein ortsnaher Ausgleich ist nicht möglich.
Doch die Waldretter starteten unter denkbar schwierigen Voraussetzungen. Sie mussten unter Corona-Bedingungen Unterschriften sammeln. Mit Abstand und ohne geeignete Veranstaltungen, bei denen viele Menschen zusammenkommen. Eine Eine in Aussicht gestellte Fristverlängerung wurde laut NABU gekippt.
Wald in Wilhelmsburg: Bügerinitiative droht zu scheitern
So war das Sammeln am Ende äußerst problematisch. Bei einer der letzten Zählungen vor dem Einreichen waren die Aktivisten von 3000 bis 4000 Unterstützern ausgegangen. Wenn nicht noch ein Wunder geschehen ist, wurde das Quorum vermutlich verfehlt. Sicher ist das erst, wenn die Unterschriften vom Bezirksamt ausgezählt werden.
Sollte die nötige Zahl doch zustande gekommen sein, so müsste sich der Bezirk Mitte erneut mit dem Abholzen des Waldbiotops beschäftigen. Es gilt aber als äußerst unwahrscheinlich, dass SPD und Grüne von ihrem Bauvorhaben im Spreehafenviertel abweichen werden.