Schock für Hamburg Airport: Gigantisches Defizit – müssen Steuerzahler einspringen?
Fuhlsbüttel –
Das sind extrem besorgniserregende Aussichten: Wegen der Corona-Pandemie rechnet der Hamburger Flughafen in den kommenden Jahren mit Verlusten im dreistelligen Millionenbereich. Am Ende könnte dieses Minus sogar den Steuerzahler belasten.
Wie der Flughafenchef Michael Eggenschwiler bei einer Anhörung im Hamburger Rathaus am Dienstag erklärte, könnte das Minus bis 2023 satte 250 Millionen Euro betragen. Ein riesiger Betrag, der durch den deutlich eingeschränkten Betrieb in der Corona-Krise so hoch eingeschätzt wird.
Flughafen-Chef in Hamburg: „2023 könnte die schwarze Null möglich sein“
Der Chef des Hamburger Flughafens rechnet 2023 aber auch wieder mit schwarzen Zahlen, wie er in einem Abendblatt-Interview erklärte: „Die Verluste werden hoffentlich nach und nach geringer werden, weil der Flugverkehr wieder zunimmt. Ich nehme an, dass wir nächstes Jahr nicht mehr im dreistelligen, sondern im zweistelligen negativen Millionenbereich liegen werden. 2022 sollte der Verlust weiter sinken, sodass schließlich 2023 die schwarze Null möglich sein könnte.“
Hamburger Flughafen: Prognose für Höhe der Verluste schwierig
Konkrete Prognosen seien allerdings schwierig, weil sich die Lage derzeit nahezu täglich ändere.
Die Passagierzahlen sind laut des Chefs des Hamburger Airports im Sommer zwar angestiegen – jetzt gehen die Zahlen jedoch wieder bergab. Das habe laut Eggenschwiler vor allem mit den neuen Risikogebieten und strengeren Quarantäneregeln zu tun – jedoch könnten auch die geendeten Sommerferien mit ein Grund dafür sein.
Millionenverluste in Hamburg: Muss der Steuerzahler jetzt aushelfen?
Diese Millionenverluste sind schmerzhaft. Auch für die Stadt Hamburg oder besser gesagt: den Steuerzahler. Denn der Stadt gehören rund 50 Prozent des Großstadtflughafens. Möglicherweise müssen also wir am Ende für die Verluste herhalten, um den Flughafen finanziell aufzufangen.
Das ist sogar sehr wahrscheinlich, wie Eggenschwiler erklärt: „In den vergangenen mehr als 20 Jahren haben wir immer Gewinne erzielt, von denen der Steuerzahler profitiert hat. Der Flughafen hat seine Projekte immer selbst finanziert. Nun gibt es die Kehrseite der Medaille, der Steuerzahler muss zahlen“, antwortete er auf die Frage, ob die Hamburger am Ende ranmüssten.
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Für Wirtschaftsstaatsrat Andreas Rieckhof seien die Zeiten jedenfalls vorbei, in denen der Airport dauerhaft gute Ergebnisse für den Stadt-Haushalt erwirtschaftet hat, wie er gegenüber dem NDR erklärt. (maw)