Schüsse auf „Hells Angels“-Boss: Freundin des Angeklagten: „Sind wie Bonnie und Clyde“
Ex-Mongol Arasch R.
Foto: ruega
Ex-Mongol Arasch R.
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Wegen eines Formfehlers muss der Prozess um die Schüsse auf Hells Angels-Boss Dariush F. neu aufgerollt werden. Lisa S. – die Freundin des Hauptangeklagten und Ex-Mongol Arasch R. – sorgte beim jüngsten Tag der Verhandlung für eine spektakuläre Wende. Sie behauptet nun: „Das war alles meine Idee!“
Bis dato ging die Staatsanwaltschaft davon aus, dass hauptsächlich Arasch R. den perfiden Mordkomplott gegen seinen Rotlicht-Rivalen „Dari“ in Auftrag gab – mit Hilfe seines Vaters und eines bulgarischen Auftragkillers, der für die Schüsse mit 10.000 Euro entlohnt wurde. Und mit Unterstützung eben jener besagten Freundin Lisa S.
Video: Schüsse auf Hells Angels Rocker
Hamburg: Schüsse auf Rockerboss – Wende im Prozess
Sie soll das Auto gefahren haben, von dem aus der Schütze im August 2018 auf St. Pauli mehrere Kugeln auf den Bentley von „Dari“ abgab. Die Tat hat der Mann bereits vor Gericht eingeräumt. Lisa S. war im ersten Prozess zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden.
Lisa Melina S. bei ihrer Verhaftung am 4. September 2018 in Jenfeld.
Marius Röer
Nun die Wende. Keine Hilfe, kein Arasch, nur sie – und der Plan, den feindlichen Rockerboss töten zu wollen. „Dariusch war für alles verantwortlich, für den Anschlag auf uns. Mir war egal, ob er stirbt oder nicht“, sagte Lisa S. laut „Bild“ vor Gericht.
Rocker-Freundin sagt, habe sie habe Anschlag auf Dariusch F. in Auftrag gegeben
2016 war sie und ihr Freund in Schnelsen von einem Unbekannten mit mehreren Schüssen niedergestreckt worden. Das Paar ist sich sicher: „Dari“ steckt dahinter.
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Ihrer neuen Aussage zufolge habe sie alles geplant und in Auftrag gegeben. Arasch hätte ihr lediglich eine Telefonnummer gegeben, mit der sie jemanden erreichen könne, der für Geld schießt.
Freundin des Rocker-Bosses: „Ich kann eigene Sachen entscheiden“
„Er hat mir die Telefonnummer gegeben, mehr nicht. Ich kann eigene Sachen entscheiden. Ich habe einen eigenen Mund!“, wird sie in der in der Zeitung weiter zitiert.

Ex-Mongol Arasch R.
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Die Tatwaffe habe sie „bei einem Typen in Harburg“ abgeholt. In einem von der Polizei mitgehörten Gespräch zwischen Lisa S. und Arasch R. machte sich das Pärchen über den mittlerweile gelähmten „Dari“ lustig: „Wir sind jetzt richtige Gangster! Wir sind Bonnie und Clyde! Dari kackt jetzt in Pampers!“
Rocker-Prozess in Hamburg: Aussage könnte Angeklagten vor langer Haft bewahren
Wird ihr das Gericht die neue Aussage glauben? Wenn ja, dann könnte das ihren Geliebten vor einer lebenslangen Haft bewahren. Am 6. März geht der Prozess weiter. (mp)
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