Sie hatte Angst nicht mehr zu erben: Mord an Rentner (80) – Ex-Freundin (37) verurteilt
Es war Mord: Im April war Rentner Adolf P. (80) tot in seiner Wohnung in Lokstedt aufgefunden worden. Der Verdacht: Seine 37-jährige Ex-Freundin hatte ihn ermordet – aus Angst, aus seinem Testament gestrichen zu werden. Seit August stand sie deswegen vor Gericht. Heute wurde das Urteil verkündet.
Eine lebenslange Haftstrafe – dazu wurde die 37-Jährige nun vom Landgericht Hamburg verurteilt. Die Strafkammer sei davon überzeugt, dass die Angeklagte den Mann in der Nacht zum 3. April 2020 durch einen gezielten Griff an den Hals getötet habe, sagte der Vorsitzende Richter Matthias Steinmann am Mittwoch.
Urteil in Hamburg: Angeklagte voll schuldfähig
Der 80-Jährige hatte ihr kurz zuvor mitgeteilt, dass er sich von ihr trennen wolle und ihr die Kontovollmacht entzogen habe. Außerdem habe er seinen Wohnungsschlüssel von ihr zurückgefordert. Die 37-Jährige habe befürchtet, dass der Senior auch sein Testament ändern und sie als Alleinerbin streichen könnte. „Dieses Motiv erfüllt das Handlungsmerkmal der Habgier“, sagte Steinmann.
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Eine Gutachterin hatte der aus Baden-Württemberg stammenden Angeklagten eine Persönlichkeitsstörung bescheinigt. Diese habe jedoch bei der Tat keine Rolle gespielt. Die 37-Jährige sei voll schuldfähig. Mit dem Urteil entsprach das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft. Der Verteidiger hatte Freispruch gefordert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. (dpa/ncd)