Streit um Sternbrücke: Bezirkschefin will keine neue Planung: „Drops ist gelutscht“
Sie findet den Entwurf für die neue Sternbrücke „furchtbar, ganz schlimm“, wie Altonas Bezirksamtsschefin Stefanie von Berg (Grüne) gegenüber der MOPO sagt. Den Gegnern, auch ihren Parteifreunden, die jetzt vehement eine Neuplanung fordern, schließt sie sich trotzdem nicht an, arrangiert sich pragmatisch mit dem Brückenmonster: „Der Drops ist gelutscht“.
Denkmalschutz, Architektenkammer, Bürgerinitiative, SPD, Grüne, CDU und FDP in der Bezirksversammlung Altona – sie alle wollen sich nicht damit abfinden, dass die Hamburger Verkehrsbehörde und die Deutsche Bahn sich im stillen Kämmerlein auf einen Entwurf geeinigt haben, der den kleinteiligen Stadtteil monströs überragt und erschlägt.
Sternbrücke: Stefanie von Berg lehnt neues Verfahren ab
Von Berg teilt im Gespräch mit der MOPO zwar ausdrücklich die Erschütterung und das Entsetzen über die Ausmaße der neuen Brücke, nicht aber die Forderungen, das Verfahren noch einmal ganz neu aufzurollen: „Das würde die Stadt sehr viele Millionen kosten und die Bauzeit um vier Jahre verlängern.“
Kreuzung Max-Brauer-Alle und Stresemannstraße
Dass die Kreuzung Max-Brauer-Alle und Stresemannstraße – bisher vierspurig – in Zukunft frei von Brückenpfeilern sein soll, unterstützt von Berg. Eine freischwebende Brücke soll es sein, so hat es die Verkehrsbehörde bei der Bahn bestellt.
Mehr Platz für Radler und Fußgänger, Extra-Busspuren, dafür nimmt die Grüne von Berg das Brückenmonster zähneknirschend in Kauf. Das würde immerhin seinen Zweck erfüllen: „Andere Entwürfe für eine 108 Meter lange Brücke ohne Stützen sind zwar schöner, aber statisch nicht durchgerechnet. Und die alte Brücke zu erhalten, das funktioniert nicht. Punkt.“
Stefanie von Berg zur Sternbrücke
Dass sich nicht alle Hamburger so pragmatisch mit dem ungeliebten Entwurf abfinden, kann Stefanie von Berg verstehen: „Es war ein Riesenfehler, dass man ein so wichtiges Projekt ohne ernsthafte Bürgerbeteiligung durchgeführt hat.“