• Ein Rhesus-Affe im Max-Planck-Institut in Tübingen (Symbolbild). Für die Corona-Impfstoff-Forschung wurden Tierversuche an Affen durchgeführt.
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Tabuthema Tierversuche?: BioNTech nimmt LTP-Labor plötzlich von der Dankesliste

Der Moment des Ruhmes währte nicht lange: Das umstrittene Neugrabener Unternehmen LPT steht plötzlich doch nicht mehr auf der Liste von 134 Partnern, bei denen sich das Mainzer Unternehmen BioNTech im Zuge der Impfstoff-Entwicklung bedankt. Will BioNTech lieber nicht mit Tierversuchen in Verbindung gebracht werden?

Anfang Januar äußerte sich LPT noch begeistert über die Nennung des Unternehmens. „Wir sind stolz darauf, einen frühen und wichtigen Beitrag zur Entwicklung dieses Corona-Impfstoffes geleistet zu haben“, erklärte LPT-Geschäftsführer Thomas Wiedermann. Es sei eine einmalige Ausnahme, dass sich ein Auftraggeber öffentlich bedanke. In einer Mitteilung vom 31. Dezember hatte das Mainzer Unternehmen Biontech 134 Partnern seinen Dank ausgesprochen, darunter auch dem Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT).

LPT Neugraben: Stolz auf Tierversuche für Impfstoff

Das Tierversuchslabor erklärte, an den Tierversuchen und der toxikologischen Untersuchung für den Impfstoff in bedeutendem Umfang teilgenommen zu haben. „Während vor den Laboren Demonstranten gegen Tierversuche protestierten, haben unsere Mitarbeiter an der Sicherheit des Impfstoffes gearbeitet“, so Wiedermann.

Nachdem viele Medien über die Dankesliste und LPT berichteten, war das Unternehmen aber wenige Tage später nicht mehr auf der Liste im Internet zu finden. BioNTech hatte LPT offensichtlich gelöscht. Was war der Grund? Wollte man in Mainz lieber nicht mit einem so umstrittenen Unternehmen in Verbindung gebracht werden?

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Oder war es BioNTech nicht lieb, dass dadurch ein Thema viel Aufmerksamkeit bekam, dass BioNTech lieber nicht so groß berichtet sehen möchte: die für eine Impfstoff-Zulassung nötigen Tierversuche, insbesondere an Affen. Die MOPO fragte bei BioNTech nach. Bekam aber nur ausweichende unklare Antworten:

Das sagt BioNTech zum Horrorlabor LPT

„Auf der Liste sind Unternehmen vertreten, die BioNTech über den Zeitraum der Impfstoffentwicklung und -herstellung begleitet haben“, sagt eine BioNTech-Sprecherin, die ausdrücklich nicht namentlich genannt werden will. „LPT war für einige Wochen beauftragt und hat mit wichtigen und gesetzlich vorgeschriebenen präklinischen Untersuchungen dazu beigetragen, die Sicherheit und Verträglichkeit des Impfstoffkandidaten zu untersuchen, bevor der Impfstoff am Menschen getestet werden konnte.“

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