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Trauriger Schulalltag: Warum dürfen Kinder nicht tanzen, turnen, Theaterspielen?

Wie sollen Schulen in diesem Herbst und Winter durch die Corona-Krise kommen? Das wollen Eltern der Initiative „Familien in der Krise“ vom Schulsenator wissen. Sie überreichten in der Behörde jetzt einen „Blauen Brief“ mit 80 Fragen an den Senator. Ihre Kritik: Die Stadt habe außer Lüften keinen Plan für die Schulen.

Für die beteiligten Eltern geht es jetzt vor allem darum, den Schulbetrieb sicher aufrechtzuerhalten und keine plötzlichen Schließungen zu riskieren. „Zuallererst muss mit allen Mitteln der Präsenzunterricht kombiniert mit effektivem Gesundheitsschutz gewährleistet werden“, betont Anna-Maria Kuricová, Mitbegründerin der bundesweiten Initiative. Der Bildungsauftrag dürfe nicht erneut auf Eltern im Homeoffice abgewälzt werden. Die MOPO hat einige der Elternfragen aufgelistet.

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Anna-Maria Kuricová ist die Sprecherin der Initiative „Familien in der Krise“ in Hamburg.

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Was die Initiative „Eltern in der Krise“ an Fragen vorbringt:

Lüftungs-Problem: Familien in der Krise fordert Luftfilter für Hamburgs Schulen. Denn das Stoßlüften alle zwanzig Minuten bei Sturm, Regen und Schnee sorge dafür, dass die Kinder mit Erkältungen zu Hause sitzen – und damit auch ihre Eltern. Kuricová: „Bayern, Rheinland-Pfalz und NRW unterstützen die Anschaffung von Luftfiltern für Schulen mit Geldern in Millionenhöhe.“ Auch die Eltern-Initiative „Sichere Bildung für Hamburg“ fordert die Filter. Die Stadt lehnt diese Ausstattung derzeit ab.

Zu lange Quarantäne: Ein Verdachtsfall reiche aus, um komplette Jahrgänge und Kollegien für zwei Wochen außer Gefecht zu setzen. Kuricová: „Schüler und Lehrer sollten bevorzugt getestet werden. Bei einem negativen Ergebnis muss eine schnelle Rückkehr ermöglicht werden.“ Reiserückkehrer aus Risikogebieten konnten die Quarantänezeit auf fünf Tage plus negativen Test verkürzen.

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Für mehr Gespräche mit der Politik demonstrieren die Corona-Eltern auf dem Gänsemarkt.

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Zu große Klassen: Die Initiative fordert Unterricht in kleineren Gruppen. Durch mehr Personal und zusätzlich angemietete Räume. In Dänemark sei der Unterricht sogar in Stadien oder leerstehende Messehallen verlegt worden. Lehramt-Studenten sollten bei Personalmangel unterstützen. Kleinere Gruppen sind auch eine Forderung, die die Hamburger Elternkammer seit Monaten erfolglos erhebt.

Zu viele Aktivitäten verboten: Eltern wollen wissen, warum Tanzen im Verein in der Gruppe erlaubt ist, an der Schule aber nicht. Ebenso darf Theater am Nachmittag in der Freizeit stattfinden, in der Schulzeit nicht. Auch Schulorchester gebe es noch nicht wieder, Jugendorchester probten außerhalb von Schulen auch schon wieder in kleinen Gruppen.

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Ein Junge guckt traurig über seinen Kuchen (Symbolbild). Kinder dürfen in Hamburg keinen Geburtstagskuchen mit in die Schule bringen.

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Kein Laternelaufen: Wieso werden Grundschülern schon Monate im Voraus Aktivitäten gestrichen, selbst wenn sie draußen sind wie Laternelaufen? Corona-Regeln wären dabei laut Initiative einfach einzuhalten (nur ein Elternteil pro Kind, Maskenpflicht der Erwachsenen, Musik vom Band)

Kein Kuchen zum Geburtstag: Eltern wollen wissen, wieso Geburtstagskinder keinen Kuchen mit in die Schule bringen dürfen, während private Feiern mit Buffet und Alkohol erlaubt seien? Anmerkung der Redaktion: Auch Kindergeburtstage sind weiterhin erlaubt, trotz der strengeren Auflagen seit dem Wochenende.

Sport und Schule: Verärgerung besteht darüber, dass Kinder im Sport keine Geräte benutzen und Ballspiele im Team spielen dürfen. Die Kinder seien doch eh den ganzen Tag zusammen und übten Abstand zu halten. Geräte könne man desinfizieren. Großen Ärger gibt es auch darüber, das die Kinder sich nach dem Schwimmunterricht die Haare nicht fönen dürfen, sondern mit nassem Haar im Unterricht sitzen.

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Ausflugsverbot: Wenig Verständnis haben einige Eltern dafür, dass ihre Kinder keine Ausflüge machen dürfen, etwa ins Planetarium. „Warum sind Bordelle in Hamburg geöffnet, die Fußballstadien gut besucht, die Kinos offen, aber die Schüler dürfen keine Ausflüge machen?“

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Willkür der Schulleitungen: Warum kann jede Schule eigene Corona-Regeln aufstellen und interpretieren?, fragen Eltern. Eltern und Schüler seien so der Willkür und dem guten oder schlechten Willen der Schulleitungen ausgesetzt, die alle unterschiedliche Vorgaben machten. Vermehrt auch solche, die nichts mit behördlichen Vorgaben zu tun hätten.

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