Uni Hamburg schlägt Alarm: Studie prognostiziert katastrophale Entwicklung
Grenzenloses Eis. So scheint es zumindest. Noch ist der Nordpol nämlich das ganze Jahr über von Meereis bedeckt. Jeden Sommer schrumpft die Eisfläche und wächst im Winter wieder an. Aber das Anwachsen könnte schon bald ein Ende haben. Eine internationale Studie, angeführt von der Uni Hamburg, hat nun eine katastrophale Entwicklung prognostiziert.
Im Zuge der globalen Erderwärmung hat das Meereis in den vergangenen Jahrzehnten rapide an Fläche verloren. Für die Natur sind die Folgen bedrohlich: Die Meereisdecke ist Jagdrevier und unverzichtbarer Lebensraum zum Beispiel für Eisbären und Robben. Gleichzeitig spielt das Meereis eine wichtige Rolle im Klimasystem, weil seine helle Oberfläche das Sonnenlicht reflektiert und so die Arktis kühlt.
Internationale Studie: Meereis wird noch vor 2050 verschwinden
Eine internationale Studie, die Professor Dirk Notz vom Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit (CEN) der Universität Hamburg koordinierte und an der 21 weitere Institute beteiligt waren, zeichnet ein katastrophales Bild: mit hoher Wahrscheinlichkeit werden noch vor 2050 einige Sommer eisfrei sein.
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Zu diesem Ergebnis ist das Forschungsteam gekommen, das aktuelle Ergebnisse von 40 verschiedenen Klimamodellen analysiert hat. Unter der Annahme von wenig Klimaschutz und ungebremsten Kohlendioxid-Emissionen, wurden mit diesen Modellen Simulationen durchgeführt. Das Ergebnis: Ein beschleunigter Verlust von Meereis im Sommer.
Uni Hamburg schlägt Alarm: Ohne Klimaschutz wird der Nordpol eisfrei
Doch eine weitere Erkenntnis ist noch erschreckender. Denn das Meereis wird laut der Studie auch verschwinden, wenn der CO2-Ausstoß in Zukunft rasch reduziert wird. „Wenn wir die Emissionen weltweit schnell und deutlich reduzieren und so das Zwei-Grad-Ziel erreichen, wird das Arktiseis trotzdem noch vor 2050 im Sommer immer wieder einmal weitestgehend abschmelzen“, sagt Professor Notz.
Eisfreie Sommer am Nordpol: Klimaschutz ist entscheidend
Trotzdem zeigt die Studie, dass es wesentlich von den zukünftigen CO2-Emissionen abhängt, wie viele Sommer am Nordpol in Zukunft eisfrei sein werden. Während bei starkem Klimaschutz eisfreie Jahre nur gelegentlich aufträten, würden sie bei höheren Emissionen normal sein. Laut Studie habe es der Mensch also selbst in der Hand, wie oft das Meereis am Nordpol im arktischen Sommer komplett verloren geht. (alu)