• Der viele Busch findet in Namibia keine sinnvolle Nutzung – jetzt soll das Gestrüpp vielleicht Hamburgs Wohnungen wärmen. (Symbolbild)
  • Foto: imago images/CHROMORANGE

Verrückt oder genial? : Hamburg soll mit afrikanischem Gestrüpp heizen!

In Afrika stört es – in Hamburg könnte es vielleicht nützlich werden. Jetzt wird geprüft, ob Buschholz aus Afrika für Wärme in Hamburg sorgen kann. In Hamburger Kraftwerken könnte es sinnvoll als Biomasse verwendet werden.

Wild wucherndes Gestrüpp, das im südlichen Afrika für Probleme sorgt, könnte in Zukunft Hamburger Wohnungen wärmen. Wie die Umweltbehörde am Dienstag mitteilte, prüft ein Bündnis aus Wissenschaft und Organisationen der Entwicklungszusammenarbeit, ob Buschholz aus Namibia ökonomisch und ökologisch sinnvoll als Biomasse in Hamburger Kraftwerken verheizt werden kann.

Plan: Buschholz aus Afrika soll für Wärme in Hamburg sorgen

„Die Verbuschung großer Flächen ist in Namibia ein ernstes Problem für die Natur und für die Menschen, für die Artenvielfalt und für die Landwirtschaft“, sagte Hamburgs Umweltstaatsrat Michael Pollmann (Grüne). Das Gestrüpp zerstöre Lebensräume für Tiere und entziehe dem Boden Wasser.

Die nachwachsende Menge Buschholz ist den Angaben zufolge so groß, dass nur ein kleiner Teil im Land sinnvoll verwertet werden kann. Schon seit Jahren werde deshalb auch mit Unterstützung deutscher und internationaler Entwicklungshilfe versucht, einen Verwertungsprozess in Gang zu setzen. Nachhaltige Nutzungsmöglichkeiten fehlten jedoch, sagte Pollmann. „Die Initiative aus NGOs, Wissenschaft und des Bundes, ein solches Vorhaben in Hamburg ganz konkret zu betrachten, unterstützen wir darum sehr gern.“

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Busch-Energie könnte für schnelleren Kohle-Ausstieg sorgen

Ein sogenanntes Memorandum of Understanding wurde auf Hamburger Seite neben der Behörde auch von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften und der Hamburg Wärme GmbH unterzeichnet. „Energie aus namibischer Biomasse könnte uns helfen, bei der Fernwärme-Versorgung schneller aus der Kohle auszusteigen“, sagte Pollmann.

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„Die Bedingung dafür ist, dass über die gesamte Lieferkette die soziale und ökologische Bilanz stimmt.“ Ein Großteil der Wertschöpfung solle in Namibia stattfinden. „So viele Menschen wie möglich sollen vor Ort davon profitieren.“ Erste Ergebnisse der Untersuchungen sollen im Sommer nächsten Jahres vorliegen. (dpa/se)

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