• Dr. Mathias Petersen (SPD) soll nächste Woche keinen Impfstoff für seine Arztpraxis erhalten.
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„Wir kriegen keinen Impfstoff“: Hamburger Hausarzt und Politiker warnt vor Chaos

„Wenn das in ganz Deutschland so ist, gibt es nächste Woche ein großes Chaos“, sagt der Arzt und SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Mathias Petersen. Der Impfstoffmangel scheint nun auch den Impfstart in den Arztpraxen zu behindern. Petersens Praxis wird nächste Woche keinen Impfstoff erhalten – seine Stamm-Apotheke habe gerade einmal sechs Prozent der angekündigten Lieferung bekommen.

Mit dieser Nachricht wandte sich Dr. Mathias Petersen am vergangenen Donnerstag im Verfassungs- und Bezirksausschuss an Parteifreundin und Sozialsenatorin Melanie Leonhard. Petersen betreibt eine Praxis für Allgemeinmedizin in Altona.

Leonhard: „Kann viele enttäuschte Patienten geben“

An die Gesundheitsbehörde gehe rückwirkend ein Monitoring, wieviel Impfstoff in welche Regionen geflossen ist, sagte Leonhard. Sie wolle das Thema in die nächste Konferenz der Gesundheitsministerpräsidenten am Dienstag mitnehmen und dort „scharf zurückmelden“. „Das kann in der Tat viele enttäuschte Patienten geben“, so Leonhard weiter.

Hamburger Arztpraxis erhält keine Impfdosen

Die MOPO fragt bei Petersen nach, was genau passiert sei. „Uns wurden auch auf Basis des wenigen Impfstoffs 18 Impfdosen von Biontech pro Woche und Praxis angekündigt. Nun erhalten wir gar keine und können den Patienten kein Impfangebot machen“, sagt er. Seine Praxis falle hinten über.

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Petersen bestellt seinen Impfstoff bei einer Apotheke in Niedersachsen. Er habe aber auch schon von Hamburger Apotheken gehört, die mal null und mal neunzig Prozent des angekündigten Impfstoffs erhalten. Die Auslieferung an die Praxen soll in Hamburg am Dienstag nach Ostern stattfinden.

Das sagt Hamburgs Apothekenkammer

„Für die Auslieferung an Kassenärzte in der Woche nach Ostern gibt es einen klaren Organisationsplan“, sagt Kai-Peter Siemsen, Präsident der Apothekenkammer Hamburg der MOPO.

Das Impfen soll ab nächster Woche auch beim Hausarzt möglich sein. (Symbolbild)

Das Impfen soll ab nächster Woche auch beim Hausarzt möglich sein. (Symbolbild)

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dpa/dpa-Zentralbild

Dieser sei zwischen Ärzten, Apothekern, dem Pharma-Großhandel und der Regierung vereinbart und für „gut befunden“ worden. Die Ärzte hätten ihren Bedarf an Impfstoff schriftlich bis vergangenen Dienstag 12 Uhr an die Apotheken gemeldet, die wiederum bis 15 Uhr den gesammelten Bedarf beim Großhandel angemeldet haben sollen.

Impfungen in Praxen: Zu wenig Impfstoff verfügbar

Bis Mittwochabend hätten dann die Großhändler Rückmeldung gegeben, welche Mengen jeweils geliefert werden können. „Diese Rückmeldung wurde entsprechend von den Apotheken an die Ärzte weitergegeben“, so Siemsen. Da die Anforderungsmenge (1,4 Millionen Dosen) die zur Verfügung stehende Impfstoffmenge (940.000 Dosen) überschritten habe, wurden nach Rechtslage die Mengen über alle Ärzte anteilig gekürzt.

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Wenn Mediziner Petersen nächste Woche gar keinen Impfstoff erhalten soll, könne dies laut Siemsen verschiedene Ursachen haben, etwa eine „fehlende oder verspätete regelgerechte Anforderung durch den Arzt, fehlerhafte Weiterleitung durch Apotheke oder Großhandel, oder einfach durch Mangel an Impfdosen.“

Sowohl Großhandel als auch Apotheke hätten sicher kein Interesse Impfstoff nicht oder auftragswidrig zu liefern, da hier hohe Strafen drohen würden.

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