• Das Corona-Impfzentrum in Hamburg (Symbolfoto).
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Woran liegt es?: Zahlen zeigen: In Hamburg könnte deutlich mehr geimpft werden

Die Diskussionen um den Impfprozess reißen nicht ab. Der schleppende Start – vor allem auch in Hamburg – sorgt für Unverständnis in der Bevölkerung. Während Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und auch Bremen im Vergleich schon viele Impfdosen verabreicht haben, hängt Hamburg noch hinterher und gehört zu den Schlusslichtern. Aktuelle Zahlen zeigen: In Hamburg könnte deutlich mehr geimpft werden.

2.008.500 – so viele Impfstoff-Dosen wurden bis Freitagmorgen von Biontech nach Deutschland geliefert. Laut der aktuellen Zahlen des Impfmonitorings des Robert-Koch-Instituts wurden davon aber erst ein Viertel (ca. 530.000 Dosen) an die Bevölkerung verabreicht – der Rest schlummert gut gekühlt in den zahlreichen Depots.

Hamburg bei Impfungen unter dem Durchschnitt

Vor allem in Hamburg ist der schleppende Impfstart deutlich zu erkennen. Bis zum Freitag (8. Januar) sind in der Hansestadt 9.888 Impfungen durchgeführt worden.

Das entspricht einer Impfquote (Impfungen pro 100.000 Einwohner) von 5,4. Damit liegt Hamburg unter dem Bundesdurchschnitt von 6,4 und hinter Spitzenreiter Mecklenburg-Vorpommern (15,6), Schleswig-Holstein (9,7) und Bremen (7,8). 

Impfungen: Nur Niedersachsen liegt hinter Hamburg

Betrachtet man den Norden, liegt nur Niedersachsen hinter Hamburg. Nach „Spiegel“-Informationen lag das unter anderem an versäumten E-Mails an das Ministerum, Hotline-Problemen und anderen „Schludrigkeiten“. „Wenn es um Leben und Tod geht, ist so viel Bräsigkeit im Umgang mit dem Impfstoff nicht hinnehmbar“, sagte der niedersächsische Grünen-Landeschef, Hans-Joachim Janßen, dazu dem „Spiegel“. 

Video: Corona-News aus Hamburg

Stellt man die Zahlen der gelieferten Dosen im Vergleich zu den Impfungen, rückt das Hamburg in kein gutes Licht: Laut RKI hat die Stadt bis zum Freitag insgesamt 43.875 Impfdosen erhalten. Bei 9.888 Impfungen wurde also nur ein Bruchteil der verfügbaren Menge genutzt.

Es macht den Anschein, als würde die Stadt noch nicht alle verfügbaren Ressourcen nutzen, um die Impfungen durchzuführen – denn in vielen anderen Bundesländern im Norden funktioniert es deutlich besser. 

Hamburg: Ist wirklich der Impfstoff-Vorrat das Problem?

Als Gründe für das langsame Impftempo nannte Bürgermeister Tschentscher am Dienstag bei der Eröffnung des Impf-Zentrums, dass wegen des knappen Impfstoffes pro Tag nur etwa 500 Termine vergeben werden können. Die Sozialbehörde nannte die Zurückstellung einer zweiten Dosis für die erneute Impfung als Grund für die Limitierung.

Die Zahl der Impfungen könne jederzeit erhöht werden, „sobald wir sicher mehr Impfstoff regelhaft geliefert bekommen“, erklärte Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard am Dienstag.

Hamburger Sozialbehörde: Impfung kann „für viele noch Monate dauern“ 

Auch der Sprecher der Sozialbehörde, Martin Helfrich, der mit der MOPO sprach, bezog das Problem auf die Impfstoff-Menge. Demnach könnte die Impfung „für viele noch Wochen oder Monate dauern.“

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Doch das Problem in Hamburg kann kaum nur bei der Impfstoff-Beschaffung liegen: Bei insgesamt 43.875 erhaltenen Dosen hätten schon mindestens rund 20.000 Rationen verabreicht werden können – aktuell sind es jedoch nur knapp 10.000.

UKE-Vorstandschef zum Impfstart: „Hamburg muss besser werden“

Diese langsame Vorgehen kritisierte auch jüngst der Vorstandsvorsitzende des UKE per Twitter mit den Worten: „Hamburg muss besser werden“.

Zur Einordnung: Das Land Mecklenburg-Vorpommern bekam ebenfalls schon 43.875 Dosen – dort sind mittlerweile 25.141 Personen geimpft worden.

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