• In Blankenese ist eine große Kastanie auf ein Wohnhaus gestürzt.
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Zerquetschte Autos, zerstörte Gebäude: Orkan-Bilanz: So wütete „Sabine“ in Hamburg

Das Sturmtief „Sabine“ ist über Hamburg gedonnert – und hat für jede Menge Chaos gesorgt. Autos wurden zerstört, Häuser schwer beschädigt, Bahnstrecken durch Bäume blockiert. Rund 370-mal mussten Polizei und Feuerwehr ausrücken. Und die Aussichten für die nächsten Tage sind alles andere als rosig.

Zwei umgefallene Bäume sorgten in Hamburg für größere Einsätze. In Blankenese krachte am Sonntag eine große Kastanie auf ein Einfamilienhaus in der Blankeneser Hauptstraße. Das Dach und zwei Wände seien eingestürzt, sagte ein Feuerwehrsprecher am Sonntagabend. Die Bergungskräfte waren mit 30 Mann für etwa zweieinhalb Stunden im Einsatz.

In Blankenese ist eine große Kastanie auf ein Wohnhaus gestürzt.

In Blankenese ist eine große Kastanie auf ein Wohnhaus gestürzt.

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Blaulicht News

Da an verschiedenen Stellen des Fundaments Risse aufgetreten waren, wurde ein Statiker zum Unglücksort gerufen, um die Sicherheitslage zu beurteilen. Bewohnbar ist das Haus jetzt jedenfalls nicht mehr.

Orkan „Sabine“: Umgestürzte Bäume beschädigen Häuser in Hamburg

In Lurup knickte in 15 Metern Höhe ab stürzte auf ein Mehrfamilienhaus an der Straße Rugenbarg. Die Feuerwehr trug den Baum unter Zuhilfenahme einer Drehleiter ab. Zu den Schäden am Gebäude konnte ein Sprecher der Feuerwehr der MOPO gegenüber noch keine Angaben machen. In beiden Fällen gab es aber keine Verletzten.

Schäden durch Orkan „Sabine".

Durch Orkan „Sabine“ stürzte der Baum um und begrub ein Auto in Lohbrügge unter sich.

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dpa

In Eddelak bei Brunsbüttel riss am Sonntagnachmittag kurz nach 16 Uhr ein 25 Quadratmeter großes Werkstatt-Dach los und flog gegen ein anliegendes Einfamilienhaus. Verletzt wurde dabei niemand. Die Feuerwehr Eddelak war mit 15 Kameraden vor Ort und sicherte das Dach mit Erdnägeln.

Hamburg: Umgestürzte Bäume begraben Autos unter sich

Kaputte Autos gab es in Lohbrügge, Bergedorf und Harburg. In der Nacht zum Montag stürzte ein Baum auf der Straße Reinbeker Redder in Lohbrügge auf mehrere geparkte Autos. Ein Honda Jazz wurde dabei unter dem Hauptstamm komplett zerstört. Eine Straßenlaterne wurde umgeknickt.

Wenige Stunden früher war es auf der Rothenhauschaussee kurz hinter dem Curslacker Heerweg in Bergedorf zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Das Dach eines Transporters wurde von einem umgestürzten Baum eingedrückt und der Verkehr einspurig vorbei geleitet.

Ein Bild von der Unfallstelle in Harburg.

Ein Bild von der Unfallstelle in Harburg.

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André Lenthe Fotografie

In Harburg hatte der Fahrer eines schwarzen VW T-Roc Glück im Unglück. Ein Baum war durch den Wind abgeknickt und auf die Straße Großmoordamm gefallen. Der Fahrer konnte nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr gegen den am Boden liegenden Stamm. Sein Automatikfahrzeug bewegte sich zwar nicht mehr von der Stelle, aber er selbst kam mit dem Schrecken davon und blieb unverletzt.

„Sabine“ droht Baukran auf Haus bei Hamburg zu stürzen

In Pinneberg hatte zwischenzeitlich ein Kran für Aufregung gesorgt. Weil der 33 Meter hohe Baukran umzukippen drohte, evakuierte die Feuerwehr mehrere Gebäude in der Umgebung. Fast alle der 120 betroffenen Anwohner seien bei Verwandten und Bekannten untergekommen, teilte der Kreisfeuerwehrverband Pinneberg am Abend mit. Der Kran überstand den Sturm jedoch, wie ein Sprecher am Morgen sagte.

Orkan „Sabine“: Bäume stürzen auf Hamburger U-Bahn-Züge

Bei den U-Bahnen gab es am Sonntagabend mehrere Störungen auf den Linien U1, U2 und U4. Am späten Nachmittag krachte ein Baum nahe der Ohechaussee in Norderstedt auf einen fahrenden Zug der U1 Richtung Ochsenzoll.

Am Abend fuhr eine Bahn der Linie U2 in der Nähe der Station Hammer Kirche gegen einen auf ein Gleis gestürzten Baum. In der Bahn waren etwa 65 Passagiere, verletzt wurde nach Angaben der Feuerwehr niemand.

Ohechaussee: Baum fällt auf Zug der U1.

Nahe der Ohechaussee an der Landesgrenze zwischen Schleswig-Holstein und Hamburg ist ein Baum auf einen in Richtung Bahnhof Ochsenzoll fahrenden Zug der Linie U1 gefallen. 

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JOTO

Die am Sonntag verhängte Geschwindigkeitsbegrenzung auf 40 Stundenkilometer auf der Strecke der U1 wurde aufgehoben, wie die Hochbahn twitterte.

Rund 350 Feuerwehr-Einsätze wegen Sturm „Sabine“ in Hamburg

Insgesamt hatte Sturmtief „Sabine“ der Hamburger Feuerwehr bis Montag 6 Uhr etwa 350 Einsätze beschert, sagte ein Sprecher gegenüber der MOPO. In Schleswig-Holstein rückten die Retter seit Sonntag zu mehr als 400 wetterbedingten Einsätzen aus. Allein im Kreis Pinneberg hatten die freiwilligen Feuerwehren bis Montag, 9 Uhr, etwa 120 Einsätze.

Bahn-Verkehr nach Orkantief weiterhin beeinträchtigt

Bei der Bahn im Norden normalisierte sich am Morgen zumindest im Regionalverkehr die Lage. Die meisten Regionalbahnen hätten den Betrieb wieder aufgenommen, führen allerdings noch langsamer, sagte eine Sprecherin. Probleme gebe es noch auf der Strecke Hamburg – Hannover – Uelzen. Im Fernverkehr der Deutschen Bahn sah es dagegen weiter schlecht aus. Er stand bis 10 Uhr komplett still. Das Unternehmen erwartet Störungen den ganzen Tag über.

Nach Sturm „Sabine“: Flüge am Hamburg Airport fallen aus

Die Auswirkungen von „Sabine“ werden am Hamburger Flughafen auch am Montag weiter spürbar sein. Zwar starten und landen Maschinen, aber 42 Ankünfte und 47 Abflüge seien gestrichen, sagte eine Sprecherin. Normalerweise gebe es 200 Starts und Landungen an einem Tag.

Der Sylt Shuttle und der „Blaue Autozug Sylt“ pendelten am Montag wieder. Das teilten die Unternehmen am Montagmorgen auf ihren Webseiten mit. Auch die Fähren zu den nordfriesischen Inseln und Halligen hatten den Betrieb wieder aufgenommen. Aufgrund des Sturmtiefs „Sabine“ und der damit verbundenen Hochwasserstände komme es jedoch zu einigen Fahrplanänderungen und Ausfällen, wie die Wyker Dampschiffs-Reederei mitteilte.

Rekord-Serie von Sturmfluten in Hamburg befürchtet

Für die Nordseeküste besteht laut Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) die Gefahr einer Sturmflut-Serie – der bisher längsten überhaupt. Das berichtet das „Abendblatt“.

Sturmflut am Fischmarkt: Die Fischauktionshalle steht unter Wasser (Archivbild von 2019).

Sturmflut am Fischmarkt: Die Fischauktionshalle steht unter Wasser (Archivbild von 2019).

Foto:

dpa

Bis Mittwochnachmittag soll das Hochwasser fünfmal nacheinander 1,50 Meter bis zwei Meter höher als das mittlere Hochwasser sein – das ist die Definition für eine Sturmflut.

Sturmgefahr für Hamburg besteht weiterhin

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet für Schleswig-Holstein und Hamburg weiter mit stürmischem Wetter. An der See und in Schauernähe erwarten die Meteorologen bis Mittwoch schwere Sturmböen und vereinzelt orkanartige Böen. Dazu kommen den Angaben zufolge wechselnde Bewölkung mit Regen- und Graupelschauern sowie einzelne, kurze Gewitter. Und für das kommende Wochenende kündigt sich wieder ein neuer Sturm an. (mp)

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