Zoff um Kay Ray in Hamburg: „Gelogen!“ Jetzt äußert sich das Schmidt Theater
St. Pauli –
Der Streit um Kay Ray geht weiter: Das Schmidt Theater hatte die Zusammenarbeit mit dem provokanten Comedian beendet, weil sich Mitarbeiter von einem seiner Auftritte beleidigt und belästigt gefühlt hatten. Kay Ray beruft sich auf künstlerische Freiheit und fordert eine klare Begründung – nun hat sich das Schmidt Theater geäußert.
Nach dem Auftritt am 4. Oktober habe es eine Vielzahl von Beschwerden von Mitarbeitern gegeben, die sich belästigt und beleidigt fühlen, hatte das Theater dem Künstler schriftlich mitgeteilt – und den auslaufenden Vertrag nicht verlängert. Ein Gespräch darüber hatte das Theater als „nicht angebracht“ bezeichnet, da Kay Ray stets betone, „dass Kunst im Prinzip alles darf“.
Kay Ray und das Schmidt Theater in Hamburg: Streit eskaliert
Bei der Show hatte Kay Ray u.a. vulgäre Witze über Türken gemacht – und vermutet, dass „Kellnerinnen und Kellner muslimischen Glaubens“ hinter den Beschwerden stünden.
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Nun widerspricht das Theater in einer Stellungnahme: „Es gibt keine Beschwerde eines muslimischen Mitarbeiters, der sich wegen seines Glaubens angegriffen gefühlt hat.“ Das sei „schlicht gelogen“. Auf MOPO-Nachfrage heißt es, auch der Witz über Türken sei nicht entscheidend gewesen.
Warum musste Kay Ray gehen?
Was der Grund für die Beendigung des Engagements sei, will das Theater allerdings nicht sagen – um die Mitarbeiter, die sich beschwert hatten, zu schützen, heißt es zur Begründung.
Kay Ray reicht das nicht aus: „War es gar kein Muslim, der sich beleidigt gefühlt hat? Oder hat er sich nur nicht wegen seines Glaubens beleidigt gefühlt? (…) Liebes Schmidt Theater, jetzt mal Butter bei die Fische: weswegen genau musste ich gehen?“
Doch diese Diskussion will das Schmidts Tivoli nicht führen – und verweist darauf, dass es in der Entscheidung, wer auf seinen Bühnen auftrete, frei sei. Das Theater stehe inhaltlich nicht hinter dem, was Kay Ray auf der Bühne darbiete. Alle vereinbarten Termine hätten stattgefunden. Das Kommen und Gehen von Künstlern gehöre seit über 30 Jahren zum Alltag des Schmidt und vieler anderer Theater.
Schmidt Theater in Hamburg beklagt Shitstorm
Zudem kritisieren die Theater-Macher um Corny Littmann, dass Rechtspopulisten u.a. von der AfD den Fall instrumentalisieren. „Gefährlich wird es, wenn ein haltloses Gerücht plötzlich zur vermeintlichen Tatsache wird. Wenn die selbsternannten, rechtsradikalen Wahrer des Deutschtums aus ihren Löchern gekrochen kommen und unser Gästebuch und unsere Facebook-Seite mit Beleidigungen und Hasskommentaren überschwemmen.“