Zum Tatzeitpunkt nicht schuldfähig: Drama in Altona: Mann ersticht eigenen Bruder
Altona-Nord –
Im Spätsommer vergangenen Jahres spielten sich in einem Haus in Altona-Nord dramatische Szenen ab. Ein Mann ging mit einem Messer auf seine Mutter und seinen Bruder los. Der Bruder starb, die Mutter wurde lebensgefährlich verletzt. Jetzt steht der mutmaßliche Täter vor Gericht.
Rückblick: Am 2. September 2019 hörten Nachbarn gegen 17.30 Uhr Schreie aus der Wohnung an der Isebekstraße. Ein 45-Jähriger war mit einem Messer auf seine 68-jährige Mutter und seinen Bruder (44) losgegangen. Anschließend stürmte er nach draußen, wo ihn Polizisten noch auf der Straße überwältigen konnten. Die Tatwaffe hatte er noch in der Hand. Rettungssanitäter und der Notarzt kümmerten sich um die Verletzten. Während die Mutter lebensgefährlich verletzt überlebte, kam für den Bruder jede Hilfe zu spät.
Mann zum Tatzeitpunkt nicht schuldfähig
Das Motiv für die Tat? Unklar. Zum Tatzeitpunkt soll der Mann weder unter dem Einfluss von Alkohol noch von Drogen gestanden haben. Allerdings stellten die Ärzte bei ihm eine schizophrene Erkrankung fest.
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Jetzt wird ihm wegen Totschlags, versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung der Prozess gemacht. Da der Mann laut Staatsanwaltschaft zum Tatzeitpunkt nicht schuldfähig war, handelt es sich bei dem Prozess um ein Sicherungsverfahren vor dem Schwurgericht. Das Urteil wird im März erwartet.
Schon einmal wegen versuchten Totschlags verurteilt
Es ist nicht das erste Mal, dass der Mann sich vor Gericht verantworten muss. Schon früh verbüßte er Jugendarrest-Strafen (MOPO berichtete). Im Erwachsenenalter kam er wegen etlicher Gewalt- und Drogendelikten mit dem Gesetz in Konflikt, darunter Drogenkonsum und -Handel. Immer wieder wurde er zudem mit illegalen und scharfen Schusswaffen wie Pistolen und Revolver erwischt.
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Zuletzt stand er 2002 wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Schon damals wurde er für nicht schuldfähig erklärt. Das Gericht ordnete die Unterbringung in ein psychiatrisches, geschlossenes Krankenhaus an. Dort soll er bis 2010 behandelt worden sein. Anschließend kam er frei und stand unter Führungsaufsicht bis mindestens 2015.