An Grundschule ausgeteilt: Arbeitsblatt mit rassistischem Bild sorgt für Empörung
Kiel –
Die Kinder der ersten Klasse lernen gerade ihre ersten Buchstaben – da sorgt ein Arbeitsblatt für reichlich Empörung: Eine Grundschullehrerin im Kieler Umland hat den Schülerinnen und Schülern ein altes Buchstaben-Lernpuzzle mit einer rassistischen Darstellung ausgeteilt.
Auf dem Arbeitsblatt zu sehen: Dinge und Wörter, die mit einem „N“ beginnen. Ein Nilpferd, ein Nagel, eine Nase, ein Nest – und ein schwarzer Mensch im Baströckchen. Der sollte wohl für „Neger“ stehen. Als der Lehrerin dies auffiel, habe sie sich umgehend schriftlich bei den Eltern der Klasse entschuldigt und die Kopiervorlage vernichtet, heißt es aus dem Bildungsministerium in Kiel. Sie habe niemanden herabwürdigen wollen, sondern nicht genau genug auf die Vorlage aus einem alten Ordner geachtet.
Kieler Umland: Rassistisches Arbeitsblatt sorgt für Empörung
Im Internet wurde ein Foto des Arbeitsblatts vielfach geteilt und empört kommentiert.
„Der Vorfall zeigt, dass noch zu viele Arbeitsmaterialien an unseren Schulen kursieren, die unseren professionellen Ansprüchen an gute Schule nicht gerecht werden“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU). „Das war ein Fehler, der nicht passieren darf, aber passiert.“ Die Lehrerin habe gegenüber der Schulaufsicht versichert, dass es ein Fehler aus Unachtsamkeit war.
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Die Lehrerin werde das Thema im Unterricht aufgreifen und „mit den Kindern darüber sprechen, weshalb die Verwendung eines solchen Bildes und des Begriffes rassistisch und absolut unangemessen ist“, sagte Prien. Der Vorfall zeige, wie wichtig es sei, dass Lehrer regelmäßig ihre Arbeitsmaterialien daraufhin überprüfen, ob sie noch modernen pädagogischen Standards entsprechen. (dpa/mp)