Der mysteriöse Fall Drage: Leitender Ermittler spricht über Suche nach Familie Schulze
Vor fünf Jahren ist die Familie Schulze aus Drage im Landkreis Harburg verschwunden – bisher wurde nur die Leiche des Vaters aus der Elbe geborgen. Von seiner Ehefrau und seiner Tochter fehlt bis heute jede Spur. Jetzt spricht der leitende Ermittler über das ungelöste Familiendrama.
Kurz nach dem Verschwinden der Familie Schulze finden Passanten den Vater Marco Schulze (✝41) tot am Elbufer in Lauenburg. Der Familienvater ertrank mit einem Betonklotz am Körper. Die Polizei geht von einem Suizid aus. Doch die Suche nach der damals zwölfjährigen Tochter Miriam und der 43-jährigen Mutter Sylvia Schulze bleibt seit Sommer 2015 erfolglos.
Der leitende Ermittler Michael Düker fragt sich bis heute, was den beiden Vermissten zugestoßen ist, wie er dem NDR erzählte: „Wir haben alle persönlichen Gegenstände gefunden. Die Autos waren da, die Handtasche der Frau war da. Es fehlte scheinbar nichts.“ Inzwischen ist er im Ruhestand.
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Für Düker waren die Ermittlungen zur Familie Schulze der „aufsehenerregendste Fall“. Er erinnert sich noch gut an die Suche. „Wir hatten keine Spur mehr. Wir wussten nicht mehr, wo wir ansetzen können.“ Die Sonderkommission stand vor einem Rätsel. „Natürlich überlegt man: ‚Was könntest du vergessen haben? Was hast du übersehen?'“, sagt er. Eingefallen sei ihnen nichts.
Einer der rätselhaftesten Kriminalfälle des Nordens
Die Hoffnung, dass die Mutter und die Tochter irgendwann gefunden werden, gibt er nicht auf. „Ich selbst wäre natürlich gerne am Auffindeort, um dann persönlich auch die letzten Informationen zu erhalten, wo sie liegen und was da möglicherweise passiert ist“, sagt er. Der ungelöste Fall ging durch die Medien. Auch die Sendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ des ZDF suchte im August 2015 nach weiteren Hinweisen. (se)