Gigantische 20 Meter lang: Die neue Anti-Gaffer-Wand der Feuerwehr
Stapelfeld –
Ein Unfall auf der Autobahn. Nicht nur auf der betroffenen Fahrtrichtung kommt es zu Behinderungen, sondern auch auf der Gegenfahrbahn. Der Grund: Gaffer, die abbremsen und ihre Handys aus dem Fenster halten, um Fotos oder Videos von dem Unglück zu machen. Damit soll jetzt Schluss sein. Die Feuerwehr Stapelfeld erhielt als erste Wehr einen aufblasbaren Sichtschutz.
Die Freiwillige Feuerwehr Stapelfeld im Kreis Storman ist neben dem Brandschutz auch für etliche Kilometer auf der A1 zuständig. Und gerade hier kommt es immer wieder zu Einsätzen nach schweren Unfällen. Die Arbeit der Retter landete immer wieder auf Social Media-Seiten. Ungepixelt wurden schlimme Situationen und Bilder ins Netz gestellt – gefilmt und fotografiert von Gaffern.
Damit soll jetzt Schluss sein. Als erste Wehr in Schleswig Holstein erhielten die Retter jetzt eine aufblasbare „Gafferwand“: Der Sichtschutz gegen Schaulustige ist 20 Meter lang, 2,10 Meter hoch und zirka 27 Kilo schwer. Gegen Windböen wird sie mit neun Sand-Bags mit einem Gewicht von 12 Kilo geschützt. Ein 220-V-Gebläse sorgt für genügend Luft. Zwei Feuerwehrleute machen die „Gafferwand to go“ in knapp zwei Minuten einsatzbereit.
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Seit November 2017 ist die Sichtschutzwand bei Feuerwehren in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz. Sie hat sich laut Hersteller bei zahlreichen Einsätzen bewährt. Die Sichtschutzwand wird in Mecklenburg-Vorpommern hergestellt. Je nach individueller Ausstattung liegt der Preis dafür zwischen 3500 und 4000 Euro.
Für die Hamburger Feuerwehr ist eine solche Anschaffung derzeit kein Thema. „Es ist nicht Aufgabe der Feuerwehr, beim Thema ‚Gaffer‘ geltendes Recht und Ordnung durchzusetzen“ – so Pressesprecher Jan Ole Unger zur MOPO.