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Trotz Einreiseverbots: So schmuggeln sich Touristen nach Sylt

Sylt –

Einen entspannten Urlaub am Strand wünscht sich in Zeiten der Corona-Krise wohl jeder herbei. Bei vielen Hamburgern ist auch die Nordseeinsel Sylt als Ferienziel beliebt, unter den derzeitigen Bedingungen herrscht dort aber Einreiseverbot. Doch einige Urlaubswütige schmuggeln sich dennoch nach Westerland, teilweise sogar mit Hilfe der Einheimischen – und das trotz mangelnder medizinischer Kapazitäten.

Nikolas Häckel (parteilos) ist seit 2015 Bürgermeister der Insel und hat während der Corona-Krise nun mit den Schmuggel-Touris zu kämpfen. Im Interview mit „Zeit Online“ erzählt er, dass einige Insulaner Gäste mit dem eigenen Wagen auf dem Festland abholen würden. „Der Großteil kommt aber ohne Hilfe nach Sylt: Diese Leute machen einfach falsche Angaben bei den Kontrollen, legen beispielsweise Schein-Arbeitsverträge vor oder geben an, sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern zu müssen.“

Trotz strenger Kontrollen: Touristen reisen illegal nach Sylt

Laut Häckel sähen es einige Menschen sogar als Herausforderung an, auf die Insel zu gelangen, und ihren „Erfolg“ anschließend in den sozialen Medien zu präsentieren. Immer neue Wege und Vorwände fänden die Reisenden, um nach Sylt zu gelangen – dabei werde eigentlich streng kontrolliert, so der Bürgermeister. Wie „Zeit Online“ berichtet, werde der Zugang zur Insel von Polizei und Ordnungsämtern auf dem Festland kontrolliert, es gebe Ansagen in Zügen und auch am Bahnhof auf der Insel werde noch einmal überprüft, wer kommt.

Gefahr durch Schmuggel-Tourismus: Ärztliche Versorgung auf Sylt sehr begrenzt

Viele Leute dächten offenbar, sie seien auf Sylt sicher, und versuchten deshalb, trotz Verbots einzureisen, mutmaßt der Bürgermeister. Doch auch auf der Nordseeinsel gebe es Corona-Fälle und die Lage sei die gleiche wie überall anders auch – bis auf eine Ausnahme: „Unsere ärztliche Versorgung ist insular einfach sehr, sehr begrenzt“, stellt Häckel klar. „Je mehr Menschen nach Sylt kommen, desto schwieriger ist es, sicherzustellen, dass diejenigen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, auch behandelt werden können.“

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Aus diesem Grund sei es wichtig, sich an die Vorschriften zu halten. Durch ihre illegalen Reisen gefährden die Touristen nicht nur sich, sondern auch die Einwohner der Insel. Einreisenden und Personen, die beim unerlaubten Einreisen nach Sylt helfen, drohen saftige Geldbußen.

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Corona-Verstöße auf Sylt: „Einzelne, die nur an sich denken“

Warum dennoch viele Einheimische die Gäste reinschmuggeln? „Es ist ja nicht so, dass wir keine Gäste haben wollen – im Gegenteil: Sylt ist eine Urlaubsinsel und die aktuelle Situation ist fatal“, so Häckel gegenüber „Zeit Online“. Doch momentan gehe es um die Gesundheit aller – „Ich sage deshalb immer wieder: Bitte haben Sie Verständnis und kommen Sie im Moment nicht nach Sylt. Es geht auch um ihre Gesundheit.“

Dass so viele Menschen seinem Appell nicht folgen und gegen die Corona-Regeln verstoßen, mache ihn traurig, so der Bürgermeister. „Ich finde es schade, dass es einzelne gibt, die nur an sich denken.“ Im Moment würden ja schließlich alle unter der Situation leiden. (se)

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