Brutale Bilder: Flüchtlings-Camp geräumt – Polizei setzte Tränengas ein
Paris –
Mitten in der Pariser Innenstadt hatten Hilfsorganisationen 500 Zelte für obdachlose Migranten auf dem berühmten Place de la République aufgebaut. Die Aktion sollte auf die Situation der Flüchtlinge aufmerksam machen. Wenig später wurde der Platz geräumt. Die Polizei setzte Tränengas ein. Dafür gab es massive Kritik – auch vom Innenminister.
„Einige der Bilder von der Auflösung des illegalen Lagers für Migranten auf der Place de la République sind schockierend“, schrieb Innenminister Gérald Darmanin in der Nacht zu Dienstag bei Twitter. Er habe den Polizeipräfekten gebeten, einen detaillierten Bericht vorzulegen und kündigte mögliche Entscheidungen an.
Flüchtlingscamp in Paris geräumt: Hilfsorganisationen kritisieren Behörden scharf
Mit der Unterstützung von Hilfsorganisationen hatten zahlreiche Migranten am Montagabend auf dem zentralen Platz im Pariser Osten Zelte aufgeschlagen. Die Aktion war ein Protest gegen die Räumung eines riesigen Lagers vergangene Woche.
Hilfsorganisationen werfen den Behörden vor, den Migranten damals nicht genug Unterbringungsplätze zur Verfügung gestellt zu haben – viele seien nach der Räumung obdachlos geworden.
Videos von der Räumung am Montagabend zeigen nun, dass die Polizei teils sehr aggressiv gegen die Migranten und Demonstranten vorgegangen ist. Eine Aufnahme zeigt, wie ein Migrant einfach aus seinem Zelt gekippt wird.
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Immer wieder kommt es zu Räumungen solcher Migrantencamps, kurze Zeit später entstehen dann an anderer Stelle wieder neue Zeltstädte – meist nordöstlich von Paris. Das Problem sind fehlende dauerhafte Unterkünfte für die Menschen. (wb/dpa)
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