Deutsche Touristin getötet: Eine Million Dollar für die entscheidende Info
Lismore –
Lismore, Australien, im Februar 2005: Eine deutsche Urlauberin wird tot aufgefunden. Untersuchungen zeigen: Sie kam gewaltsam ums Leben. Doch bis heute gibt es in dem Fall keine Festnahme. Jetzt kommt wieder Bewegung in die Sache: Die Behörden in Down Under setzen eine hohe Belohnung aus.
15 Jahre ist ihr Tod nun schon her – nun haben die Ermittler im Bundesstaat New South Wales eine Million Australische Dollar für Hinweise ausgesetzt, die den Fall Simone Strobel vielleicht doch noch zur Aufklärung bringen. Die umgerechnet etwa 600 000 Euro gebe es für Informationen, mit denen die Verantwortlichen für das Verbrechen verhaftet und verurteilt werden könnten, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Unterfranken, wo die junge Frau wohnte, am Donnerstag mit.
Tod von Simone in Australien: Es war ein Gewaltverbrechen
Die damals 25 Jahre alte Kindergärtnerin aus dem Landkreis Würzburg war gemeinsam mit ihrem Freund mit einem Working-Holiday-Visum in Australien unterwegs.
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Anfang 2005 kamen für einige Wochen zwei Bekannte aus Deutschland dazu, die vier hatten sich gemeinsam auf einem Campingplatz in Lismore im Nordosten von New South Wales einquartiert. Dort war die junge Frau plötzlich verschwunden. Wenige Tage später wurde ihre Leiche nahe dem Campingplatz unter Palmwedeln gefunden. Untersuchungen ergaben, dass sie Opfer eines Verbrechens geworden war.
Ermittler: Beweise werden zurückgehalten
Die australischen Ermittler gehen nach eigenen Angaben davon aus, dass es sowohl in Australien als auch in Deutschland Menschen gibt, die wichtige Informationen zurückhalten. Sie teilten mit, dass die Belohnung sowohl Australiern als auch Deutschen offenstehe. „Wir wissen, dass die Wahrheit da draußen ist“, sagte Polizeichef Scott Tanner. „Wir haben in den letzten 15 Jahren immer wieder Beweise geprüft und mit Zeugen gesprochen, aber wir brauchen zusätzlich Hilfe von der Öffentlichkeit, um endlich zu wissen, was passiert ist.“ Jede scheinbar noch so kleine Information könne in diesem Fall einen Unterschied machen, hieß es.
Tanner betonte vor Journalisten, es handele sich um einen „erheblichen Geldbetrag“, der das Leben eines Menschen verändern könne. Aber noch wichtiger sei, dass er das Leben von Familie und Freunden der Toten verändern könne.
Bereits 2014 hatte das Bayerische Landeskriminalamt 10 000 Euro Belohnung für Hinweise auf Simone Strobel ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft Würzburg leitete damals ein Ermittlungsverfahren gegen die Begleiter der Frau ein. Die Staatsanwaltschaft bestätigte am Donnerstag auf Anfrage, dass sie den damaligen Freund der Verstorbenen weiterhin als Hauptverdächtigen führt. (mik/dpa)