Heftige Nebenwirkungen: Corona-Impfung: Das sollten starke Allergiker vorher wissen
London –
Sollte man sich als starker Allergiker gegen das Coronavirus impfen lassen? Das Problem: In den USA und in Großbritannien ist es nach Impfungen zu gefährlichen allergischen Reaktionen gekommen. Die britischen Behörden raten daher Personen, die ohnehin zu heftigen Allergien neigen, von der Impfung ab.
Gleich in mehreren Fällen ist es im Zusammenhang mit einer Corona-Impfung zu allergischen Reaktionen gekommen. In der vergangenen Woche ist bei zwei Personen in Alaska Atemnot, Herzrasen und Hautausschlag aufgetreten, nachdem ihnen der Impfstoff von Biontech und Pfizer gespritzt wurde. Eine von ihnen musste auf der Intensivstation behandelt werden, eine dritte Person kam in die Notaufnahme, berichtet der RND.
Britische Behörde rät teilweise von Corona-Impfung ab
Ein Mitarbeiter der amerikanischen Aufsichtsbehörde FDA teilte mit, dass man etwa fünf solcher Fälle nachgehe. In Großbritannien kam es nach der Impfung bei zwei Mitarbeitern des staatlichen britischen Gesundheitsdienstes NHS ebenfalls zu Reaktionen – bei ihnen war bekannt, dass sie zu allergischen Symptomen neigen.
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Die Impf-Symptome bezeichnet man als anaphylaktische Reaktionen. Es handelt sich dabei um allergische Reaktionen, die auf die Organsysteme übergreifen – auf die Atemwege, die Haut, den Magen-Darm-Trakt oder das Herz-Kreislauf-System. Diese Nebenwirkungen sind jedoch nicht nur bei der Corona-Impfung bekannt, sondern auch bei anderen.
Jedoch treten diese normalerweise seltener auf, berichtet der RND. Bei einer Auswertung des „Vaccine Safety Datalink Project“ kommt etwa ein Fall einer solchen Reaktion auf 760.000 Impfungen – in den USA wurden mit dem Corona-Impfstoff bislang etwas mehr als 600.000 Menschen geimpft und es sind bereits fünf solcher Reaktionen bekannt.
Großbritannien rät starken Allergikern von Impfung ab
Doch was bedeutet das? Ist die Impfung für Menschen, die bereits an Allergien leiden, besonders gefährlich? Die Britische Behörde MHRA rät zumindest allen Personen von der Corona-Impfung ab, die bereits wissen, dass sie auf Impfungen, Medikamente oder Nahrungsmittel stark allergisch reagieren. Bei ihnen könnte das Risiko für Nebenwirkungen besonders erhöht sein.
Die amerikanische Behörde CDC empfiehlt hingegen, dass sich Menschen mit einer Vorgeschichte schwerer allergischer Reaktionen vor den Impfungen ärztlich beraten lassen. Zusätzlich sollten diese Personen nach der Impfung 30 Minuten beobachtet werden, damit man im Notfall schnell handeln könne.
Bisher keine Impfwarnung für Allergiker in Deutschland
In Deutschland wurde bislang noch keine Warnung für starke Allergiker ausgesprochen, die sich impfen lassen wollen. Im Aufklärungsblatt zur Corona-Impfung ist nur die Standardwarnung zu finden, dass bei „einer Überempfindlichkeit gegenüber einem Impfstoffbestandteil“ nicht geimpft werden solle.
Das RKI weist unter dem Punkt „Impfkomplikationen“ darauf hin, dass es nach einer Corona-Impfung „in sehr seltenen Fällen“ Überempfindlichkeitsreaktionen gegeben habe, die ärztlich behandelt werden mussten. Darüber hinaus empfiehlt auch das RKI bei „Risikopersonen“, die zu stärkeren allergischen Reaktionen neigen, eine Nachbeobachtung von 30 Minuten. (vd)
