Schockierende Studie: Forscher sicher: Erde bald unbewohnbar!
London –
Klimawandel, Kriege und andere Krisen werden Prognosen zufolge in den nächsten Jahrzehnten viele Länder der Erde fast unbewohnbar machen. Schon heute wird in Europa über Migration gestritten. Doch die Lage dürfte sich deutlich verschärfen, warnen Experten.
Im Jahr 2050 könnte einer Studie zufolge der Lebensraum von mehr als einer Milliarde Menschen bedroht sein. Klimawandel, Konflikte und Unruhen könnten sie dazu drängen, ihre Heimatländer zu verlassen, wie eine Untersuchung des Institute for Economics and Peace prognostiziert, die gestern vorgestellt wurde. Besonders bedrohte Hotspots sind demnach die afrikanische Sahelzone, weiter südlich liegende afrikanische Staaten wie Angola oder Madagaskar sowie der Nahe Osten von Syrien bis Pakistan.
Eine Milliarde Menschen werden umsiedeln müssen
Insgesamt 31 Staaten werden als nicht widerstandsfähig genug eingestuft, um die ökologischen und politischen Veränderungen der kommenden Jahrzehnte zu schultern. Das werde diese Länder vielleicht nicht vollständig unbewohnbar machen, aber doch etliche Bürger zum Umsiedeln zwingen – ingesamt mehr als eine Milliarde Menschen.
Als größte Bedrohungen sehen die Autoren Stürme und Überflutungen, aber auch Wasserknappheit und eine unsichere Lebensmittel-Versorgung. Bei ihren Berechnungen gehen die Forscher davon aus, dass Naturkatastrophen mindestens genauso regelmäßig auftreten wie in den vergangenen Jahrzehnten. Zudem ziehen sie eine Verbindung zwischen politischen Konflikten und ökologischen Bedrohungen: Je weniger Frieden in einer Region herrsche, desto eher drohe der Kollaps. „Es ist eine Art Teufelskreis. Durch Konflikte werden die natürlichen Ressourcen von Ländern zerstört – und die Knappheit wiederum führt dann zu weiteren Konflikten“, sagte Autor Steve Killelea. So sei es etwa im Jemen der Fall.
Massenhafte Migrationsbewegungen
Infolge dieser Entwicklung warnen die Experten vor massenhaften Migrationsbewegungen, von denen vor allem die als relativ krisensicher eingestuften europäischen Länder betroffen sein würden. „Wir haben seit dem Jahr 2015 gesehen, wie selbst eine relativ kleine Zahl an Migranten massive politische Unruhen und Entwicklungen auslösen können“, so Killelea. Damals kam mehr als eine Million Flüchtlinge nach Europa, viele aus Syrien oder dem Irak.
Die zukünftigen ökologischen und politischen Bedrohungen dürften den Prognosen zufolge eine deutlich größere Anzahl an Menschen dazu bewegen, ihre Heimatländer zu verlassen und Zuflucht in sichereren Regionen zu suchen. So könnten sich etwa aus Pakistan, Iran oder Äthiopien Hunderte Millionen Menschen auf den Weg machen.
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Europa müsse sich der Bedrohung und der damit verbundenen Verantwortung bewusst werden, forderte Killelea. Regierungen müssten sich damit auseinandersetzen, wie sich die Widerstandsfähigkeit von Krisenstaaten stärken lasse. Insbesondere beim Thema Wasserknappheit gelte es, Unternehmen und Regierungen zu unterstützen. (mik/dpa)