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Hitler-Bilder und Gaskammer-Witze: Rechtsextreme Chatgruppen bei der Polizei aufgedeckt

Düsseldorf –

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) spricht sichtlich betroffen von einer „Schande für die Polizei“: 29 Beamte – die meisten davon bei der Polizei Essen – sollen rechtsextreme Inhalte über ihre Handys ausgetauscht haben. Das bleibt nicht ohne Konsequenzen.

Bei der Polizei in Nordrhein-Westfalen werden mehrere Beamte verdächtigt, an mindestens fünf rechtsextremen Chat-Gruppen beteiligt gewesen zu sein. Das teilte Innenminister Herbert Reul (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf mit. Seit dem Morgen fänden deswegen zahlreiche Razzien statt.

Hitler-Bilder und Gaskammer-Witze in rechten Chatgruppen verbreitet

In den fünf aufgedeckten rechtsextremen Chat-Gruppen wurden laut Reul 126 Bilddateien verteilt, darunter Fotos von Adolf Hitler, aber auch zum Beispiel die fiktive Darstellung eines Flüchtlings in einer Gaskammer.

Eine der Chatgruppen sei wahrscheinlich bereits im Jahr 2013 gegründet worden, spätestens im Mai 2015. 29 Polizistinnen und Polizisten sollen daran beteiligt gewesen sein. Reul sprach von „einer Schande für die Polizei“.

Rechtsextreme Chatgruppen wohl hauptsächlich bei Polizei Essen

Insgesamt habe es bei 14 Verdächtigen Durchsuchungen gegeben. Den übrigen 15 beschuldigten Beamten seien Disziplinarverfügungen zugestellt worden, sagte Reul. Er kündigte eine Sonderinspektion für das vor allem betroffene Polizeipräsidium Essen an.

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Zudem werde er einen Sonderbeauftragten für rechtsextremistische Tendenzen in der nordrhein-westfälischen Polizei berufen. Er werde alles in seiner Macht stehende dafür tun, „diese Menschen aus dem Dienst zu entfernen“, sagte Reul über die betroffenen Beamten.

Reul geht von weiteren Fällen aus. Man habe bisher erst ein Handy gehabt, über das man an die jetzt Beschuldigten herangekommen sei. Bei den Razzien am Morgen seien weitere Handys beschlagnahmt worden. Wahrscheinlich werde man durch deren Auswertung Hinweise auf weitere Chat-Teilnehmer finden. Das Ursprungs-Handy gehört nach Angaben der Ermittler einem 32-jährigen Beamten der Polizei Essen privat. Er wurde eigentlich verdächtigt, Dienstgeheimnisse an einen Journalisten weitergegeben zu haben. Bei der Auswertung seien dann die rechtsextremen Fotos gefunden worden. (mik/dpa)

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