Kokain, Heroin, Crystal: US-Wahl: Erster Staat schafft Strafen für harte Drogen ab
Die Bewohner des US-Bundesstaates Oregon haben klar für Joe Biden gestimmt – und nebenbei Geschichte geschrieben: Denn sie stimmten auch dafür, harte Drogen wie Kokain, Heroin und Crystal Meth zu dekriminalisieren. In zwei weiteren US-Staaten wird zudem Cannabis legalisiert.
Seit Jahren fallen in immer mehr US-Bundesstaaten die rigorosen Anti-Drogen-Gesetze. Bislang war Marihuana in elf Staaten legal, jetzt kommen Arizona und New Jersey dazu.
Koks, Heroin, Crystal: Erster US-Staat dekriminalisiert harte Drogen
Die legale Kiffer-Industrie boomt in den USA, die jeweiligen Bundesstaaten nehmen durch die Besteuerung enorme Summen ein. Die Entscheidung in New Jersey dürfte dazu führen, dass auch im benachbarten New York der Druck steigt, einen legalen Drogenmarkt einzuführen.
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Doch Oregon an der Westküste geht jetzt noch einen Schritt weiter. Mit großer Mehrheit liberalisieren die Wähler erstmals in den USA den Umgang mit harten Drogen. Der Besitz geringer Mengen von Drogen wie Kokain, Heroin oder Crystal Meth wird künftig wie eine Ordnungswidrigkeit gehandhabt.
Der Clou: Betroffene können einem Bußgeld von 100 US-Dollar durch die Teilnahme an einer Drogen- und Gesundheitsberatung entgehen. Das Gesetz soll am 1. Februar 2021 in Kraft treten.
Cannabis-Steuern sollen Gesundheitsprogramme finanzieren
Durch das Geld, das aktuell mit Cannabis-Steuern eingenommen wird, sollen zudem Suchtberatungsstellen und -kliniken finanziert werden. Zudem gehen die Befürworter davon aus, dass viel Geld durch wegfallende Prozesse und Gefängnisaufenthalte gespart werden kann. „Die Bewohner Oregons haben verstanden, dass wir Drogen als Gesundheitsproblem angehen und nicht die Nutzer bestrafen müssen“, sagte Kassandra Frederique von der Drug Policy Alliance, die das Vorhaben unterstützt hat.
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Sie hofft, dass es jetzt ähnlich wie bei der Cannabis-Legalisierung einen Dominoeffekt gibt. Oregon ist besonders hart von der grassierenden Drogennutzung in den USA betroffen. In Europa hat Portugal vor Jahren einen ähnlichen Weg gewählt – mit einigem Erfolg: Es gibt dort viel weniger Drogentote als in anderen europäischen Ländern und das Polizei- und Justizsystem wird entlastet. (mn)