Mehr Geld für Geringverdiener: Mindestlohn soll bis 2022 erhöht werden
Berlin –
Geringverdiener sollen bald besser für ihre Arbeit entlohnt werden: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat die angepeilte Mindestlohn-Erhöhung als gute Nachricht für rund zwei Millionen Arbeitnehmer gewürdigt. Der Mindestlohn sei eine Frage der Leistungsgerechtigkeit, aber auch der ökonomischen Vernunft, sagte Heil am Dienstag in Berlin.
Die zuständige Kommission mit Vertretern von Arbeitgebern und Gewerkschaften hatte zuvor empfohlen, dass der gesetzliche Mindestlohn in den kommenden beiden Jahren in vier Stufen von derzeit 9,35 Euro auf 10,45 Euro steigt.
Berlin: Mindestlohn soll auf 10,45 Euro erhöht werden
Heil sagte, der Anfang 2015 eingeführte Mindestlohn sei eine Erfolgsgeschichte, die aber fortgeschrieben werden müsse. Für den Herbst kündigte er deshalb Vorschläge für eine Reform an. „Der Mindestlohn darf nicht abgehängt werden“, betonte der Minister.
Das könnte Sie auch interessieren: Große Empörung – Hamburger Seniorenheim wirft Bewohner raus
Er bemängelte, dass die Lohnuntergrenze derzeit bei lediglich 46 Prozent des Durchschnittseinkommens liege. Die Richtmarke von 12 Euro pro Stunde sei deshalb „eine gute Orientierung“.
Die erste Erhöhung auf 9,50 Euro ist zum 1. Januar 2021 vorgesehen. Danach steigt der Mindestlohn jeweils im Sechs-Monats-Rhythmus auf 9,60 Euro, auf 9,82 Euro und schließlich am 1. Juli 2022 auf 10,45 Euro. „Die Anpassung der Mindestlohnhöhe findet in Zeiten großer wirtschaftlicher Unsicherheit statt“, erklärte der Kommissionsvorsitzende Jan Zilius mit Blick auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie. „Nach eingehenden Beratungen mit teilweise auch kontroverser Diskussion ist es den Sozialpartnern gelungen, eine einvernehmliche Regelung zur Anpassung der Mindestlohnhöhe zu entwickeln.“ (dpa/afp/vd)