Merkel bestätigt: Kinder können schon bald geimpft werden – aber es gibt ein Problem
Berlin –
Jetzt soll es ganz schnell gehen: Schon ab übernächster Woche könnten in Deutschland die ersten Kinder eine Corona-Impfung erhalten. Dennoch herrscht nicht nur Euphorie über diese Nachricht.
Kinder ab 12 Jahren sollen sich in Deutschland ab 7. Juni um einen Corona-Impftermin bemühen können. Mit der erwarteten Zulassung des Biontech-Impfstoffs für diese Altersgruppe durch die europäische Arzneimittelbehörde EMA könnten sie sich ab dem geplanten Ende der Priorisierung um eine Impfung bei den niedergelassenen Ärzten oder in Impfzentren bemühen, teilte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nach Beratungen von Bund und Ländern am Donnerstag in Berlin mit. Entsprechende Planungen waren im Vorfeld bereits durchgesickert.
Alle sollen bis Ende des Sommers ein Impfangebot erhalten
Die Länder können dem Beschluss zufolge Angebote in Impfzentren machen oder Programme für die Altersgruppe auflegen. Die Minderjährigen sollten sich aber insbesondere in den Praxen um einen Termin bemühen können.
Bis zum Ende des Sommers soll auch den Kindern und Jugendlichen ein Impfangebot gemacht werden. Ein sicherer Schulbetrieb soll unabhängig davon, wie viele Schülerinnen und Schüler ein Impfangebot wahrnehmen, gewährleistet werden.
Müller warnt vor zu hohen Erwartungen
Bei aller Impf-Euphorie: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller warnte am Donnerstag vor zu hohen Erwartungen. „Wir haben dafür keine zusätzlichen Impfstoffe“, sagte der SPD-Politiker am Donnerstag nach Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten der Länder. Es werde daher nach Aufhebung der Impf-Priorisierung am 7. Juni keine eigene Impfkampagne für Kinder und Jugendliche ab 12 geben.
Vielmehr solle ihnen, solle den Familien ein Angebot in Impfzentren oder Arztpraxen im Rahmen der verfügbaren Impfstoffmengen gemacht werden. Auch sie können sich dann um einen Termin bemühen. Es sei gut, dass darüber nun Klarheit herrsche.
Impfung bleibt auch bei Kindern freiwillig
Die Ministerpräsidenten von Sachsen und Sachsen-Anhalt, Michael Kretschmer und Reiner Haseloff (beide CDU), bekräftigten nach dem Impf-Gipfel, dass Corona-Impfungen auch für Kinder freiwillig bleiben sollen. Weder für den Schulbesuch noch für den Sommerurlaub werde eine solche Impfung vorausgesetzt, sagten die Regierungschefs auf einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag in Leipzig. „Wir haben immer deutlich gemacht: Geimpft, genesen, getestet – das ist gleichgestellt“, sagte Kretschmer. Die Entscheidung über die Impfungen liege bei den Eltern und Ärzten, sagte Haseloff. (mik/dpa)