• Am 26. März 1942 wurde Joseph Carlebach, der Rabbi vom Grindel, von den Nazis ermordet.
  • Foto: MOPO-Archiv

Historischer Podcast: Der Tag, an dem die Nazis den Rabbi vom Grindel ermordeten

Es war ein perfides Täuschungsmanöver: Um sie in Sicherheit zu wiegen, hatten die Nazis den Gefangenen versprochen, sie in ein besseres Lager zu bringen. Stattdessen wurden sie mit Bussen und Lastkraftwagen in den Hochwald von Bikernieki bei Riga transportiert, wo die Gruben schon ausgehoben waren. Die Todgeweihten wurden hineingetrieben, dann begann das Maschinengewehr zu rattern. Am Abend des 26. März 1942 waren 1800 Menschen tot. Einer von ihnen: Oberrabbiner Joseph Carlebach, eine Seele von Mensch.

Es war seine Synagoge, deren Wiederaufbau derzeit diskutiert wird. Der Platz, auf der sie stand, trägt seinen Namen. Ein „großer jüdischer Weiser“ sei er gewesen, sagte einmal Altbürgermeister Henning Voscherau (SPD) über Carlebach.

Und so erinnerte sich Miriam Gillis-Carlebach, die inzwischen verstorben ist, an ihren Vater: Eine standhafte, vorbildliche Persönlichkeit. „Er war eine Erscheinung: charismatisch, imposant, dominant. Wenn er auf der Kanzel stand und predigte, hörten die Leute gebannt zu.“

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