• Schutzmasken müssen regelmäßig gewaschen werden.
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Stoff-Masken: Nur wenn Sie Ihren Mundschutz so waschen, töten Sie die Viren ab

Düsseldorf/Köln –

Bund und Länder raten zu einem Mund-Nasen-Schutz in Bus, Bahn und im Einzelhandel, um der Verbreitung des Coronavirus entgegenzuwirken. Zwar schützen die einfachen Masken nicht vor einer Ansteckung des Trägers mit dem Virus, sie verringern jedoch die Infektionsgefahr für andere Menschen, weil das Material vor Mund und Nase im gewissen Umfang Tröpfchen beim Sprechen, Niesen oder Husten auffängt. Dies funktioniert allerdings nur, wenn die Maske auch sauber ist, Denn sobald sie durch die Atemluft feucht wird, verliert sie ihre Wirkung. Dies betonte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Vorstellung der neuen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus.

Deshalb sollten selbst genähte Schutzmasken für Mund und Nase regelmäßig gewaschen werden – bei täglichem Gebrauch auch täglich, sagte Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor des Hygienezentrums Bioscientia, gegenüber RTL. Deshalb ist es ratsam, pro Person zwei, besser drei Masken zu haben. Die Temperatur sollte bei 60 Grad liegen, gewaschen werden mit einem Vollwaschmittel. Zinn spricht sogar von 90 Grad. Verzichten sollte man beim Waschen auf jegliche Eco- und Sparprogramme, da diese nicht mit den angegebenen Temperaturen, sondern nur so sauber wie mit 60 Grad waschen.

Masken bei Handwäsche mit hoher Temperatur waschen

Mit dieser Temperatur müssen im Alltag jedoch kaum noch Kleidungsstücke gewaschen werden. Statt die Maske alleine in der Trommel drehen zu lassen, rät Philipp Heldt von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen zur Handwäsche bei entsprechend hoher Temperatur.

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Alltagsmasken kann man etwa mit einem Stab in dem für Hände zu heißen Wasser mit 60 Grad drehen und drücken. Sobald es etwas ausgekühlt ist, dann richtig mit der Hand kneten und wringen. „Die Hitze und die Tenside der Waschmittel reichen schon, um das Coronavirus zu deaktivieren“, so Heldt. „Die Zugabe von zum Beispiel Alkohol ist nicht nötig.“ Mehrere Minuten soll man die Maske vor sich hinköcheln lassen, danach gut trocknen.

Bügeleisen und Backofen?

Die Kochwäsche ist bei Masken aus Baumwolle, zu diesem Material rät die Verbraucherzentrale NRW, kein Problem. Baumwolle hält nicht nur die erforderlichen Temperaturen aus, sie ist auch luftdurchlässig, erleichtert also das Atmen. Allerdings bestehen nicht alle Masken aus Baumwolle. Für Masken aus anderen Stoffen, die eine Kochwäsche nicht überleben würden, gibt es jedoch Alternativen.

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So raten Virologen alternativ dazu, die Masken bei entsprechend hohen Temperaturen zu bügeln. Dies sollte auf höchster Stufe passieren. Im Podcast des NDR erklärte Virologe Christian Drosten, dass man Schutzmasken, insbesondere jene aus Zellulosestoffen, ohne Kunststoffe, auch im Backofen sterilisieren könne. Dazu sollten sie eine knappe halbe Stunde bei knapp 70 bis 80 Grad gebacken werden. Dabei ist allerdings höchste Vorsicht geboten, die Maske sollte nicht unbeaufsichtigt im heißen Backofen gelassen werden.

Wirkung der Mikrowelle nicht bestätigt

Auch die Mikrowelle wird immer wieder als Möglichkeit, seine Maske zu desinfizieren, genannt. Laut der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) ist allerdings nicht bekannt, ob das etwas bringt. Insofern sollte von dieser Methode eher Abstand genommen werden – insbesondere, wenn die Masken eine Nasenklammer oder andere Materialteile aus Metall beinhalten.

Egal wie man die Maske reinigt, danach sollte sie immer auf Beschädigungen überprüft werden. Anfassen sollte man sie nur mit gewaschenen Händen und gerade nach dem Tragen nur an den Bändern. (dpa/tli)

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